(c) Pester Lloyd / 38 - 2009
KULTUR 16.09.2009 _______________________________________________________
Renovierung der Musikakademie “Franz Liszt” Budapest ab November
Seit Jahren wird darum gerungen und darüber diskutiert, nun scheint sich
abzuzeichnen, dass die Renovierung der Musikakademie "Franz Liszt" in Budapest endlich über die Bühne gehen kann. Die fachlichen und finanziellen
Vorraussetzungen sind soweit gediehen, dass man bis 2012 ein generalsaniertes Gebäude erhalten wird. Die 1875 von Franz Liszt gegründete Akademie ist nicht
nur die führende Musikhoschule des Landes mit internationalem Renommée, sie beherbergt auch den schönsten und akustisch feinsten Konzertsaal der
Hauptstadt. Ein ekletizistisches Jugendstiljuwel mit finsteren Nebengelassen. Kult waren die an einzelnen Fäden herunterhängenden Samtvorhänge, die den
Eindruck erweckten, sie seien seit Liszt-Zeiten nicht ein einziges Mal bewegt worden. Hier wirkten Béla Bartók, Zoltán Kodály, Leo Weiner als Lehrer, gingen
die wichtigsten ungarischen Instrumentalisten und Dirigenten der letzten Jahrzehnte hervor, hier wurde auch George Solti zu Grabe getragen.
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Insgesamt stehen 10 Milliarden EUR (ca. 270 Mio EUR) für die Sanierungsarbeiten
innen und außen am Hauptgebäude zur Verfügung, ein wichtiger Teil davon kommt aus Fonds der EU. Neben den fälligen Sanierungen wird es auch einen
neuen Lärmschutz geben und die Gebäude- wie Veranstaltungstechnik wird runderneuert, z.B. durch den Einbau einer neuen Klimaanlage. Rund 40 Gewerke
werden an den Arbeiten beteiligt sein, dem Denkmalschutz wird höchste Priorität eingeräumt werden. Vom 3. bis 9. November veranstaltet die Akademie eine Art
Abschiedsfestival, übergangsweise wird man dann im Französischen Kulturzentrum und anderen Einrichtungen Proben- und Auftrittsmöglichkeiten finden.
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