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(c) Pester Lloyd / 43 - 2009  BUDAPEST 28.10.2009
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Erneuerung eines Wintertraums

Die Eislaufbahn im Budapester Stadtwäldchen wird saniert

Am Heldenplatz, im Budapester Stadtwäldchen (Városliget) findet man ein Wintermärchen wie aus dem letzten Jahrhundert: Die größte offene Eislaufbahn Europas. Doch im Moment bietet die 12000 m² große Fläche ein eher tristes Bild: Wo sich normalerweise die Budapester im Schlittschuhlaufen üben, ist diese Saison Baustelle.

„Schon vor zwölf Jahren war offensichtlich, dass über kurz oder lang das Gebäude und die Bahn erneuert werden müssen“, erzählt László Bartha, Direktor der Eisbahn. Doch erst im Dezember 2008 wurde die dringend benötigte Sanierung endgültig beschlossen. „Insgesamt wird die Rekonstruktion wohl an die 4,7 Milliarden Forint kosten“ erklärt Herr Bartha weiter. Die Stadt Budapest übernimmt ein Drittel der anfallenden Ausgaben. Den Hauptteil aber zahlt die EU, die für das Projekt einen Betrag über 3,175 Milliarden Forint (ca. 11 Millionen Euro) bereitgestellt hat. In wenigen Wochen sollen die Arbeiten beginnen, damit im Dezember 2010 die Bahn ihre Wiedereröffnung feiern kann.

Im Hintergrund erstreckt sich die zur Milleniumsfeier 1896 errichtete Nachbildung der Vajdahunyad Burg, auf der rechten Seite begrenzt eine pittoreske Steinbrücke das Winterparadies. Auch historisch gesehen ist die Anlage interessant: 1926 war sie die zweite künstliche Eislaufbahn, die in Europa eröffnet wurde.

Die Rohre, die unter der Betonoberfläche entlang laufen und dafür sorgen, dass das Eis auch bei Temperaturen über Null Grad nicht schmilzt, werden jetzt mit den neuesten Technologien ausgestattet. Auch für den Sommerbetrieb ist deren Sanierung wichtig. So wird im Sommer 2011 das erste Mal seit fünf Jahren wieder ein künstlicher See die Betonfläche bedecken. Ebenso ist geplant, das neobarocke Gebäude, in dem sich der Schlittschuhverleih und die Verwaltung der Anlage befinden, denkmalgerecht zu erneuern. Auch der im zweiten Weltkrieg zerstörte rechte Flügel des schmucken Gebäudes soll wieder aufgebaut werden.

Für die verschiedenen Eissportverbände in Budapest ist der Umbau ein Problem, denn die Anlage ist Ungarns wichtigste Trainingsfläche für Eissportarten aller Art. Die Eisschnellläufer müssen für die anstehende Saison im Ausland trainieren, da es in ganz Ungarn keine 400m Bahn gibt. Auch die Bandy-Anhänger haben es schwer. Für ihre Sportart, eine Art Eishockey, das anstelle eines Puks mit einem kleinen Kunststoffball gespielt wird, brauchen sie eine fußballplatzgroße Eisfläche. Außer hier am Városliget und mit Glück in der freien Natur, ist ein solcher Eisplatz nirgendwo vorhanden. Die Eiskunstläufer trifft es nicht ganz so hart. Sie werden das einzigartige Ambiente wohl vermissen, können aber ausweichen. Da sie keine so große Fläche benötigen, dient ihnen dieses Jahr das Népstadion als Übungshalle. Und die Otto-Normal-Schlittschuhfans?

Herr Bartha erwähnt die sogenannte „Eislaufterasse“  auf dem Dach des Westend City Centers in der Váci út. Diese hat bereits seit 22. Október geöffnet. Dann schmunzelt er: Die Location über den Dächern der Hauptstadt habe zwar auch ihren Charme, aber die Eisbahn am Városliget sei eben doch die Schönste.

Anna Ilin

Kontakt: Müjégpálya, Olof Palme Sétány 5
1146 Budapest, M1 Heldenplatz,
www.mujegpalya.hu

Eislaufterrasse: Westend City Center, Váci út 1-3
1062 Budapest,
www.jegterasz.hu

Eintritt: Erwachsene ab 1.100 Ft
Schlittschuhverleih 600Ft/Stunde
Öffnungszeiten
Sonntag bis Donnerstag: 8:00 – 22:00
Freitag und Samstag: 8:00 – 24:00

 

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