(c) Pester Lloyd / 08 - 2011 RUMÄNIEN
24.02.2011
Rumänien kämpft gegen Menschenhandel und Sklaverei
2010 hat die Zahl der Rumänen, die als Opfer von Menschenhandel zur Zwangsarbeit im In-
und Ausland genötigt werden, im Rahmen der anhaltenden Wirtschaftskrise weiter zugenommen. Das erklärte der Vorsitzende der Nationalagentur gegen Personenhandel
(ANITP) innerhalb der Hauptaufsichtsbehörde der rumänischen Polizei (IGPR), Romulus Nicolae Ungureanu, während der Eröffnung eines regionalen Projektes zur Bekämpfung des
Menschenhandels. Den Daten der ANITP zufolge waren 2010 1.154 Opfer des Menschenhandels als Rumänen identifiziert worden. Darunter befanden sich 503 Personen,
die im Ausland Zwangsarbeit leisten mussten. Bei den Hauptzielländern für den Verkauf rumänischer Zwangsarbeitskräfte handle es sich um Spanien, die Tschechische Republik,
Italien, Zypern und Deutschland. Die meisten Opfer arbeiteten in der Landwirtschaft, im Hotelservice oder im Baugewerbe, sagte der Beamte und sparte damit ausgerechnet die
Prostitution aus, in der die meisten Fälle von Menschenhandel und Sklaverei vorkommen, wohl, weil es dazu kaum verlässliche Erhebungen gibt. Am anfälligsten seien Personen in
den Altergruppen 10 bis 25 sowie 26 bis 40 Jahre. Das neue Projekt, das finanzielle Unterstützung durch die Europäische Kommission erhält, soll in den Start-, Transit- und
Zielländern die Entstehung neuer Fälle von Menschenhandel eindämmen.
Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollen zur Einrichtung einer auf das Erkennen von
Zwangsarbeitsopfern spezialisierten Expertengruppe führen, die multinational die Polizeikräfte unterstützen wird, sowie 2013 zum Vorlegen einer Studie und der
Organisation einer internationalen Konferenz, die die Grundlage für eine neue Präventionskampagne in allen beteiligten Ländern bilden wird.
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