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(c) Pester Lloyd / 08 - 2011  KROATIEN 24.02.2011

 

Proteste in Kroatien werden gewalttätig

Bereits vor einigen Tagen demonstrierten in Zagreb einige hundert Anhänger der "Allianz für den Wechsel" friedlich gegen die Regierung. Am Donnerstag dann gab es erstmals auch Zusammenstöße mit der Polizei. Die rund eintausend Protestierer wollten auf den Sankt Mark Platz, auf dem auch der Regierungssitz und das Parlament zu finden sind, die Polizei wollte das verhindern und setzte dabei Schlagstöcke und Tränengas ein. Als Antwort bekamen sie von einigen Demonstranten Flaschen, Steine und Feuerwerkskörper. Berichtet wird von einem Dutzend Verhaftungen, darunter auch wieder einer der Hauptorganisatoren. Seit 2005 ist der zentrale Platz in der kroatischen Hauptstadt für Demonstranten gesperrt.

Zagreb am Donnerstagabend.

Die Hauptforderung der Demonstranten ist mittlerweile der Rücktritt der Regierung von Ministerpräsidentin Jandranka Kosor, die mit ihrer regierenden Kroatischen Demokratischen Union, HDZ, für die steigenden sozialen Missverhältnisse im Lande verantwortlich gemacht wird.

Weitere Demonstrationen gab es auch in anderen Städten des Landes, u.a. in Split, Pula, Rijeka und Slavonski Brod, wo jeweils einige hundert Personen auf die Straßen gingen. Die Organisatoren in Zagreb sind über das Vorgehen der Behörden erbost, Organisator Perner, der nun schon zum zweiten Male verhaftet wurde, sagt, dass man die Menschen von ihrem verfassungsmäßigen Recht auf Versammlung abhalten wolle. Der Facebook-Aktivist empfahl der Premierministerin "in Frieden zurückzutreten", so "wird die Bestrafung geringer", andernfalls würde sie in die "Fußstapfen ihres Vorgängers Ivo Sanader" treten (sitzt in Salzburg in Auslieferungshaft wegen Korruption). Die Demonstranten warfen in Sprechchören und auf Bannern der Regierung vor, "Angst vor dem Volk" zu haben und ziehen die Polizei der Korruption.

Demonstrationen aufgrund sozialer Unzufriedenheit auf dem Balkan nehmen in letzter Zeit zu, zuletzt gab es gewalttätige Proteste mit mehreren Toten in Albanien, einen von Ausschreitungen Aufstand der Tabakbauern in Mazedonien sowie friedliche Massendemonstrationen in Serbien. Mehr dazu.

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