(c) Pester Lloyd / 08 - 2011 SERBIEN
02.03.2011
Serbien will Kosovo-Verbrechen vor die UNO bringen
Der serbische Außenminister Vuk Jeremic
(Foto) hat der EU vorgeworfen, sich nicht vehement genug um Ermittlungen zu den Vorwürfen "über den Handel mit menschlichen Organen im Kosovo" und die
Verwicklungen des jetzigen Premiers Thaci darin, zu kümmern. Belgrad werde nicht zulassen, dass "dieser Fall unter den Teppich gekehrt und vertuscht wird." Jeremic sagte
der Belgrader Zeitung "Vecernje novosti", es bestehen Chancen, dass die Forderung Belgrads angenommen wird, dass der UNO-Sicherheitsrat eine unabhängige Institution
bildet, die alle Vorwürfe über "diese monströsen Verbrechen untersuchen würde, da die Mehrheit der Staaten der Weltorganisation für eine dringende Ermittlungen über die
Anschuldigungen von Dick Marty ist." Manche Länder haben leider nach wie vor gewisse Vorbehalte, obwohl alle der Meinung sind, dass eine Untersuchung notwendig ist, hob
Jeremic hervor. Er fügte hinzu, dass die Konsultationen im Gange sind und dass Belgrad nicht aufgeben wird. In Beantwortung der Frage ob Serbien am gleichen Tisch mit den
Verhandlern, die Hashim Thaci beauftragt, sitzen könne, sagte Jeremic, es sei nicht das erste Mal, leider auch nicht das letzte Mal, dass in Pristina in Führungsämter Personen mit
einem ausgesprochen schlechten Ansehen gewählt und ernannt werden, doch dass dies die Realität im Kosovo ist und dass man darauf kaum Einfluss nehmen kann.
Serbien kommen die - tatsächlich hochkriminellen - Vorwürfe gegen den kosovoarischen
Premier insofern gelegen, da sie Instabilität für die Regierung im Kosovo bedeuten und somit den "ewigen" serbischen Ansprüchen auf das Land in die Hände spielen. Die EU hatte
den UCK-Mitbegründer stets vehement unterstützt, weil er zwar nicht als Unschuldslamm galt, aber ihm doch die Stabilisierung des Landes zugetraut wurde, was wohl wichtiger war
als die Verfolgung mutmaßlicher Kriegsverbrechen, so sie nicht von Serben begangen wurden.
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