(c) Pester Lloyd / 15 - 2011 MONTENEGRO 13.04.2011
Premier von Montenegro unterstützt Gay Pride Parade
Der Ministerpräsident von Montenegro, Igor Lukšic, unterstützt die Veranstaltung einer Gay Pride
Parade in seinem Land. "Montenegro sollte zeigen, dass es eine Gesellschaft hat, die bereit ist Unterschiede in der Lebensweise der Menschen zu aktzeptieren, unabhängig davon was jeder
persönlich darüber denken mag." drückte sich der erst 35jährige Premier gegenüber Medien aus, nachdem eine Demoanmeldung der NGO LGBT Forum Progres bekanntgeworden war.
Auch der montenegrinische Premier Lukšic erkennt, dass eine solche Parade "womöglich
eine hochriskante Veranstaltung" sein könnte, bei der die Polizei eine Menge Abschirmarbeit leisten müsse. Doch es sei an der Zeit, dass man einmal über seinen
Schatten springt und der Toleranz zum Durchbruch verhilft. "Ob uns das persönlich gefällt oder nicht und welche Meinung wir zu diesem Thema haben, spielt dabei keine Rolle, wir
sollten aber akzeptieren, dass es solche Unterschiede gibt und dass deren Akzeptanz Teil der Menschenrechte ist. Lasst die Leute paradieren, wir werden zeigen, wie zivilisiert wir
sind.", meinte Lukšic.
Mit dieser Haltung nimmt Lukšic eine ruhmvolle Aunsahmestellung in der ganzen Region ein und geht
innenpolitisch damit durchaus auch ein Risiko ein. Während die meisten regierenden Politiker sich verklemmt mit Äußerungen zum Thema zurückhalten, gibt es auch
genügend, die offen homophob argumentieren und solche Manifestationen der Andersartigkeit nicht in ihren Ländern wünschen. Das ist mit ein Grund, warum
Homosexuelle in Osteuropa weiter Gewalt und Chauvinismus ausgesetzt sind und die Gay Pride Paraden von Budapest bis Belgrad angegriffen werden können.
In Ungarn, das seit 2004 EU-Mitglied ist, wollte die Polizei kürzlich die diesjährige Gay
Pride aus “verkehrstechnischen” Gründen verbieten und musste erst von einem Gericht auf das Gewicht der Versammlungsfreiheit hingewiesen werden. Siehe hier.
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