(c) Pester Lloyd / 23 - 2011
POLITIK 06.06.2011
Trianon-Gedenktag in Ungarn in der Hand von Radikalen
Die Beteiligung am diesjährigen
Trianon-Gedenktag, 4. Juni, der im letzten Jahr auf Geheiß der Regierung erstmalig abgehalten wurde, beschränkte sich im wesentlichen auf gut eintausend Menschen radikalerer
Ausrichtung. Das offizielle Ungarn hielt eine vorgeblich wissenschaftliche Konferenz zum Thema ab, verlor aber - trotz einer operettig kostümierten Parade und einem Fahnenapell am
Parlament mit den Staatsgrößen - im Gegensatz zum Vorjahr die Präsenz in den Medien an die Rechtsextremisten.
In einem "Gedenkmarsch" für die
abgetrennten ungarischen Staatsgebiete aufgrund des "Gewaltfriedens" von Trianon 1920 vereinigten sich im wesentlichen rechtsradikale Gruppen, an vorderster Front marschierte die
revanchistische "Jugendbewegung der 64 Komitate" neben Anhängern der Partei Jobbik. Die Árpád-Flaggen, das von den faschistischen Pfeilkreuzlern
geenterte Symbol der alten ungarischen Dynastie dominierten die Szene. Am Heldenplatz marschierten die Demonstranten unter
Rufen wie "Gerechtigkeit für Ungarn", aber auch mit antisemtischen und rassistischen Parolen zu den Botschaften von Serbien, der Slowakei und Rumänien, anschließend
spielten "nationale Rockbands" im Stadtwäldchen auf, wie sich die offiziöse Nachrichtenagentur MTI auszudrücken beliebte. Die Polizei betrieb großen Aufwand,
durch massive Präsenz Übergriffe und Eskalationen zu vermeiden.
Nationaler Traumatag Fidesz macht den Kampf gegen "Trianon" in Ungarn zur Staatsdoktrin - MIT KOMMENTAR
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