(c) Pester Lloyd / 24 - 2011
POLITIK 16.06.2011
Slowenien prophezeit Ungarn baldige Isolation
Der slowenische Ministerpräsident Borut Pahor hat sich in
einem Pressegespräch Gedanken über die EU und auch über den Umgang mit dem "Problemfall" Ungarn gemacht. Der Chef der Sozialdemokraten in Slowenien ließ über
seine Partei ein Bulletin verbreiten, in dem er seine guten Beziehungen zur konservativen EVP-Fraktion und verschiedenen Ministerpräsidenten rühmt. Weiter wird er
folgendermaßen zitiert: "Sofort nach dem Ende der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft werden wir das Land
politisch isolieren, absolut. Schon jetzt, sehen Sie Orbán irgendwo als Ratspräsident im Namen
der EU auftreten? Nirgendwo. Sobald die Präsidentschaft vorbei ist, wird Ungarn isoliert..." -
Nun ist Slowenien sicher keine europäische Supermacht, die Ungarn zu fürchten hat, viel eher entspricht Pahors Äußerung dem, was die ungarische Rechte gern als "ungarnfeindliche
Kampagne der Sozialisten" abtut. Auf der anderen Seite ist in den letzten Wochen eine zunehmende Reserviertheit auch der konservativen Hälfte Europas, namentlich der
EU-Kommission, zu bemerken, offenbar ist selbst konservativen Kreisen die zunehmend sonnenkönigshafte Attitüde Orbáns nicht mehr geheuer, ob aber ein geplanter Liebesentzug wie
vom Slowenen behauptet, dahintersteckt, darf bezweifelt werden, zumal Ungarn derzeit kein herausragendes Problem der EU darstellt, auch wenn es das sollte.
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