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(c) Pester Lloyd / 39 - 2011  POLITIK 28.09.2011

 

Ungarischer Architekt Imre Makóvecz gestorben

Mit Imre Makóvecz (76) starb am Dienstag einer der bekanntesten ungarischen Architekten. Seine postmodernen, organischen Bauten versuchten sich in der Einarbeitung folkloristischer Elemente und verbanden, gerne in wuchtigen Rundungen und mit Anklängen an nomadische Zeltbauten, die Mythen der Landnahme mit dem Einfluss des Jugendstils. Manchem gilt er sogar als Begründer einer neuen, postmodernen, ungarischen Architekturschule. Vor allem die Einbeziehung von Naturmaterialien und landschaftsnahem Bau hat ihm auch den Respekt jener Fachleute eingebracht, die sein Werk als eher konservativ und pathetisch bewerten.

Der ungarische Staatspräsident Pál Schmitt belegt in seinem Beileidstelegramm an die Familie den nationalen wie religiösen Anspruch im Werk Makóvecz´, der "wusste, dass die Ungarn für etwas besseres bestimmt sind, ein kreatives Volk, das nicht nur eine Vergangenheit haben sollte." "Er glaubte an, forderte und baute die Zukunft mit seiner Seele bis zu seinem letzten Atemzug.", so Schmitt in seinem typischen Dukuts. Sowohl als Künstler wie auch als öffentliche Persönlichkeit war er "ein Genie der ungarischen Kultur", ergänzte Kulturstaatssekretär Géza Szöcs.

Makóvecz, geboren 1935 in Budapest, war Träger des Kossuth-Preises, der höchsten Auszeichnung des Landes für Künstler. Sein Werk manifestiert sich in vielen Kirchen, Gemeindezentren und Kulturhäusern im ganzen Land, sein ambitioniertestes Werk ist sicher die Katholische Pázmány Universtität in Piliscsaba (Foto), bekannt wurde auch sein Pavillon für die Weltausstellung in Sevilla 1992. Makóvecz gründete die Ungarische Kunstakademie als nationalen Gegenentwurf zur staatlichen Akademie der Künste und hielt Vorlesungen an verschiedenen Hochschulen. Sein Designstudio musste er 2010 aus finanziellen Gründen schließen.

Mehr auf seiner offiziellen Webseite:
http://www.makovecz.hu/

 

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