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(c) Pester Lloyd / 44 - 2011  NACHRICHTEN 04.11.2011

 

Handelskonzerne in Ungarn wegen unfairen Geschäftsgebahrens bestraft

Die staatliche Landwirtschaftsaufsicht MgSZH hat fünf der großen Lebensmittelketten zu einer Strafe von insgesamt 345 Mio Forint (1,1 Mio EUR) wegen "unfairen Geschäftsgebahrens" gegenüber Lieferanten verdonnert. Das teilte das Ministerium für Ländliche Entwicklung in einer Aussendung mit. Zu den Übeltätern gehören der französische Konzern Auchan, der britische Konkurrent und ungarische Marktführer Tesco, weiterhin Aldi, Reál sowie die deutsche Drogeriekette Rossmann. Bestraft wurden u.a. die Nichteinhaltung von vereinbarten Zahlungsfristen (30 Tage sind gesetzlich vorgeschrieben), was die Lieferanten in eine "unvorteilhafte Lage" gebracht habe. Außerdem hätten die Konzerne Lieferanten gedrängt, zu niedrigeren Preisen zu liefern, um den Handelsunternehmen billigere Aktionspreise zu ermöglichen, Aldi und Reál hätten Ware zudem unter dem Einkaufspreis angeboten (was eigentlich Sache des Wettbewerbsamtes GVH wäre).

Die - für hiesige Verhältnisse - ziemliche Höhe der Strafen wurde mit der - Dauer der Verfehlung und der Zahl der Betroffenen begründet, die Bestraften beschreiten den Gerichtsweg, die Behörde kündigte verschärfte Kontrollen an. In der Aussendung wird die Herkunft “ausländische Multis” besonders betont. Die Wichtigkeit dieses Vorganges wird auch durch die Veröffentlichung einer englischen Version (sonst eher die Ausnahme) hervorgehoben.

Zwar ist in letzter Zeit eine vermehrte “Drangsalierung” ausländischer und Protektion einheimischer Unternehmen erkennbar, andererseits, sind die “Multis” unter den Vorgängern mit ihrem Gebahren häufig sehr nachsichtig behandelt worden. Besonders Banken und Handelskonzerne geraten immer wieder ins Visier der Wettbewerbshüter. Erstere, weil sie ihren Kunden irreleitende Informationen zukommen lassen, letztere wegen falscher Werbeversprechen und Etikettenschwindels. So surfen einige Handelsketten zwar gern auf der “Made in Hungary”-Welle, ab und an stellt sich dann aber heraus, dass die Waren gar nicht aus Ungarn stammen.

 

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