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(c) Pester Lloyd / 44 - 2011  NACHRICHTEN 31.10.2011

 

Kulturtipps für Budapest / November 2011

Clubabend: Elegante Loser lieben Vinyl

Am 4. November kann man in den Bars Szféra und Vittula einen entspannten und musikalisch untermalten Arbeit genießen. Während im Klub Vittula an diesem Abend die “Eleganten Loser” ihr Dasein feiern und Vinyls höchstens als modisches Accessoires eingesetzt werden, steht im Szérfa an diesem Abend die gute alte Schallplatte als Tonträger im Vordergrund. Drei DJ’s wollen die Zuhörer an ihrer nostalgischen Liebe teilhaben lassen und decken dabei querbeet alte wie neue Musikrichtungen ab. Beide Bars liegen nur ein paar Steinwürfe voneinander entfernt, der Eintritt ist frei, so kann man leicht beide Veranstaltungen verbinden.

Klub Vittula
Kertész utca 4
http://klubvittula.blogspot.com

Szféra
Hársfa utca 41
http://szfera.tk

 

Die Geschichte des Puppenspielers

Am 11. und 12. November wird es im Trafó Theater mit dem Stück „Hand Stories“ privat und politisch zugleich. Der chinesische Puppenspieler Yeung Faï erzählt mittels Handpuppen die Geschichte seines Vaters, der während der chinesischen Kulturrevolution inhaftiert wurde und im Gefängnis starb. Sein traditionelles Puppenspiel wurde von den Anhängern Maos als dekadent verurteilt und als Volksverrat eingestuft. Der 1964 geborene Künstler Yeung Faï hat nun in der fünften Generation das Handwerk von seinem verstorbenen Vater übernommen und gilt als einer der weltweit bedeutendsten Puppenspieler. In diesem Stück verbindet er das Schicksal seiner Familie mit der Geschichte des chinesischen Puppentheaters. Ein lehrreicher Import aus dem in Ungarn gerade so hoch im Kurs stehendem China, der die Schattenseiten einer staatszentrierten und ideologisch aufgeladenen Kulturpolitik aufzeigt.

Trafó Theater, Liliom utca 41
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 2200 HUF / Studierende 1800 HUF, (ab 10 Jahren)
http://www.trafo.hu/en-US/hand_stories

 

Rückkehr des Hofnarren: Verdis Rigoletto an der Budapester Oper

Die Oper „Rigoletto“ bedeutete für Giuseppe Verdi den endgültigen Durchbruch und begründete seinen weltweiten Ruhm. Die Geschichte des Rigoletto als Tragödie des persönlichen Scheiterns, dem Kampf um das Dazugehören und des gesellschaftlichen Unrechts bleibt ewig aktuell, die berührenden Szenen, Arien und Ensembles gehören mittlerweile zum Kanon des Abendlandes. Inszeniert wurde die Oper von Ex-Operndirektor Miklós Szinetár, auch so einem alten Hofnarren, der es immer wieder an die Seite der Mächtigen schaffte. Vom 4. bis 24. November gibt es sieben Aufführungen des Klassikers.

Gezeichnet und verbittert von seinem “Geburtsfehler”, bestraft sich der Narr am Ende durch seine eigene Bosheit, in dem er verliert, was ihm an nächsten. Im Falle Szinetárs stirbt jeden Abend neben Gilda auch die Kunst. Das Bühnenbild wird jedenfalls pompös, die Kostüme üppig. Na bitteschön. Statt ambitionierter Regie (in Ungarn heute liberale Kulturdikatur genannt), verklagt die Oper, heute - wie unter Kaisers Zeiten unter der Leitung eines Regierungskommissars und einigen Höflingen - lieber einen politisch ambitionierten Dirigenten aus Hamburg. (hier mehr dazu) In der Titelrolle der legendäre, doch längst nicht mehr im Zenit seines Könnens befindliche Leo Nucci, dem das reale Geschehen in Budapest genauso egal zu sein schein, wie dem Tenor Juan Diego Flórez, der am 28. November im Opernhaus auftritt.

Ungarische Staatsoper, Andrássy út 22, Beginn: 19 Uhr
Termine: 4./6./10./13./15./18./24. November
Karten: je nach Kategorie 500 bis 13.000 HUF
(mit ungarischen Untertiteln)
http://www.opera.hu/en/Rigoletto/201111041900/info

 

MusikTrifftTheaterTrifftMusikTrifftTheater

Einer außergewöhnlichen Kombination von Musik und Theater kann man am 21. November im Radnóti Theater beiwohnen. Dort spielt die äußerst sympathische und bescheidene Band „Vodku“ (Selbstbeschreibung: „Wir sind schön, gut und schlau und wir trinken viel“) Volkslieder aus ganz Mittelosteuropa in einer Mischung aus Jazz, Klezmer, Blkan-Sound und modernen Musikelementen. Das Besondere: Sie wird vom renommierten Schauspielerensemble des Theaters begleitet. Das Ergebnis ist ein dreistündiges Konzert, bei welchem die Schauspieler die Lieder der Band singen und die Band die Lieder der Schauspieler spielt, letztere sich dann auch mal mutig die Instrumente der Musiker greifen und die Musiker beherzt zu schauspielern anfangen. Den Protagonisten und dem Publikum scheint es viel Spaß zu machen, das Zusammentreffen im Radnóti findet bereits zum siebenten Mal statt.

http://radnotiszinhaz.hu/eloadasok/repertoar/653-vodku-koncert.html

Radnóti Szinház, Nagymezö u. 11
Beginn: 19 Uhr, Karten: 3500 HUF (Telefon: 321-0600/119, 322-1071)

 

Goethe undercover: Spionagefilmserie

Zum 22. Jahrestag des Mauerfalls wird vom 3. bis 8. November im Müvész Mózi die vom Goethe-Institut London initiierte „Europäische Spionage-Filmreihe“ nun auch in Budapest vorgeführt. Gezeigt werden Produktionen aus den Jahren 1960 bis 1974, also der Hochzeit des Kalten Krieges wie des Spionagefilms. Auf die Leinwand kommen Klassiker sowie kaum mehr bekannte Highlights aus Bulgarien, BRD, DDR, Großbritannien, Frankreich, Rumänien, der Tschechoslowakei, Polen und Ungarn (In Russland wird wohl immer noch gedreht). Die Kinostreifen aus Ost und West sind dabei unterschiedlich und ähnlich zugleich: Erscheinen die Produktionen aus den ehemaligen Ostblockstaaten auf den ersten Blick stärker ideologisch motiviert und dementsprechend aufbereitet, so wird bei den Produktionen aus dem Westen die eigene Überlegenheit auf subtilere Art gezeigt, auch wenn sie einen liberaleren Anstrich haben. Die Bandbreite des Genres reicht dabei vom Actionfilm bis zur Psychostudie, von der inszenierten Ideologie bis zur subversiven Parodie.

Müvész mozi
Teréz krt. 30
Zu den genauen Terminen:
http://www.goethe.de/ins/hu/bud/kue/flm/cel/kal/deindex.htm
Eintritt: symbolische 100 HUF
(alle Filme mit dt. Untertiteln bzw. Simultanübersetzung)
Weitere Infos – auch zum Rahmenprogramm:
http://www.goethe.de/ins/hu/bud/kue/flm/cel/deindex.htm

 

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