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(c) Pester Lloyd / 47 - 2011  WIRTSCHAFT 22.11.2011

 

OTP Bank Ungarn trotz Forex-Malaise mit dickem Plus
Anteil der faulen Kredite auf Rekordhoch

Die größte ungarische Bank, OTP, hat es trotz Wirtschaftskrise und Fremdwährungskalamitäten geschafft, ihren Gewinn nach Abzug von Steuern um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 35,2 Milliarden Forint zu steigern. Das ging aus dem am Freitag veröffentlichten IFRS-Bericht hervor. Damit übertraf sie alle Vorraussagen und Analysen, die einen deutlich niedrigeren Gewinn vorausgesagt hatten.

Der Gewinn pro Aktie und der Zinsüberschuss stiegen, während bei der Kapitalrentabilität wenig und bei der Eigenkapitalrendite eine kleine Abwärtsbewegung zu verzeichnen war. Die Gesamtrisikokosten (Rücklagen für notleidende Kredite) sind leicht gesunken und liegen derzeit bei 59,3 Milliarden. Der Anteil der faulen Kredite im Portfolio der Bank ist von 13, 2% im 2.Quartal auf 16,0% im dritten Quartal gestiegen. Dabei hat die OTP 1,9 Milliarden ihrer Verluste über das Regierungsprogramm abgeschrieben, was den Kunden die frühzeitige Rückzahlung von Hypotheken in Fremdwährung, zu einem niedrigeren Zinssatz, garantiert. Da bis Jahresende fraglich bleibt, wie viele Schuldner in der Lage sind, die verbilligten Kredite auf einen Schlag zurückzuzahlen, nach Zahlen der Nationalbank trifft das nämlich auf die wenigsten zu, sind auch Spekulationen über mögliche Verluste aus diesem Programm und dem staatlichen Eingreifen in privatwirtschaftliche Verträge noch sehr vage. http://www.pesterlloyd.net/2011_43/43regulierung/43regulierung.html

Zusammengefasst kann man sagen, dass die OTP Bank die Wirtschaftskrise trotz Bankensteuer, fauler Kredite und der verschiedenen staatlichen Interventionen von allen in Ungarn tätigen Banken am besten überstanden hat. Den zu erwartenden Verlusten in diesem Jahr  durch die Abschreibung von Krediten von maximal 39,5 Milliarden Forint stehen bereits in diesem Quartal Gewinne von 35,2 Milliarden gegenüber. Trotz aller Sorge um die Banken scheinen die Gewinne momentan nicht in Gefahr zu sein.

Anders sieht es bei der FHB aus, die Bank, deren Hauptgeschäft aus Hypothekenkrediten besteht. Sie drehte im dritten Quartal in die roten Zahlen, sowohl wegen fauler Kredite, den Kosten aus dem Forex-Ablösegesetz sowie der Bankensteuer. Auch die österreichsichen Player, ERSTE und Raiffeisen machten in Q3 bzw. im bisherigen Gesamtjahr Verluste in Ungarn.

 

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