(c) Pester Lloyd / 50 - 2011 WIRTSCHAFT 14.12.2011
Neues Arbeitsgesetz in Ungarn beschlossen
Das ungarische Parlament hat am
Dienstag ein neues Arbeitsgesetz beschlossen. Es wird am 1. Juli 2012 in Kraft treten. Zu dem umstrittenen Gesetzeswerk gab es noch vor wenigen Tagen Konsultationen mit den großen
Gewerkschaftskonföderationen, bei denen die Regierung in einigen weniger essentiellen Fragen Zugeständnisse machte und nun von einem "wahrhaften Kompromiss" spricht
(Orbán). Kritischere Organistationen bezeichneten das Abkommen als Verrat an den Arbeitnehmern. Die parlamentarische
Opposition sorgte durch eine Dauerdebatte in der Vorwoche dafür, dass sich die Verabschiedung verzögerte.
Während die Regierung von einem guten Schritt in Richtung "höherer Sicherheit" und
"verbesserter wirtschaftlicher Performance" spricht, sehen die vielen Kritiker das Gesetzeswerk als Schritt in Richtung "Untertanenstaat", der die Arbeitnehmer entrechtet.
Orbán lobte das Werk, auch wenn es "nicht alle Planungen der Regierung" enthält. Hauptziel müsse es sein, die Beschäftigungsquote von derzeit 54% bald dem EU-Schnitt
von 65% anzugleichen, um darauf sich der US-Quote von 75% anzunähern. China hat eine Quote von über 80%, stellte Orbán bereits mehr als einmal fest.
Mehr zum Thema:
Der Untertanenstaat - Aug. 2011 Orbáns schöne neue Arbeitswelt in Ungarn http://www.pesterlloyd.net/2011_34/34untertanenstaat/34untertanenstaat.html
Mehr Arbeit für weniger Geld - Nov. 2011 Parlamentsdebatte über neues Arbeitsrecht
http://www.pesterlloyd.net/2011_46/46arbeitsrecht/46arbeitsrecht.html
Parlamentarischer Unfall:
Dauerdebatte verärgert Regierungsfraktion in Ungarn - Dez. 2011 http://www.pesterlloyd.net/2011_48/48dauersitzung/48dauersitzung.html
IN EIGENER SACHE
Der PESTER LLOYD möchte sich verbessern - Helfen Sie mit?
Liebe Leserinnen und Leser in Nah und Fern, liebe Freunde des Pester Lloyd!
Vor zweieinhalb Jahren haben wir den Pester Lloyd
auf eine Online-Tageszeitung umgestellt. Ein Projekt, das sich erfolgreicher entwickelte, als wir das erwarten konnten. Um auf der Höhe der Zeit zu
bleiben und noch mehr unabhängigen Journalismus aus der Mitte Europas bieten zu können, brauchen wir Ihre Hilfe...
ZUM BEITRAG
|
|
|