(c) Pester Lloyd / 01 - 2012
NACHRICHTEN 05.01.2012
Malév-Mitarbeiter in Ungarn drohen mit Streik
Bei der renationalisierten Fluglinie Malév kündigen
sich neue Streiks an. Die Gewerkschaftsvertretung des Malév Bodenpersonals LESZ hat die Gespräche mit dem Management wegen Ergebnislosigkeit
vorerst abgebrochen und ein Streikkomitee gebildet. Beide Seiten konnten sich nicht auf den Abschluss eines neuen Kollektivvertrages einigen. Während die
LESZ den zum Jahresende abgelaufenen Vertrag für drei Jahre verlängern wollte, wollte das Management durch eine neue Vereinbarung weitere Kürzungen
durchdrücken. Die Gewerkschaft meint, dass sich die Lohnkosten für die Malév durch die Verlängerung der Vereinbarung nicht erhöht hätten, das Management hingegen sagte der
Nachrichtenagentur MTI, die Gewerkschaft hätte eine 10%ige Gehaltserhöhung gefordert sowie 5% mehr Personal, Forderungen, die aufgrund der Finanzlage des Unternehmens
nicht umsetzbar seien. In den letzten Jahren wurden viele Stellen abgebaut, die Angestellten mussten, trotz hoher Inflation, auf Gehaltserhöhungen verzichten. Zwischen
beiden Seiten sind noch Krisengespräche angesetzt, bevor mit ersten Warnstreiks zu rechnen ist.
Die Malév kann derzeit nur durch Milliardenzuschüsse der Staatskasse überleben, der enorme Schuldenstand machen
zudem die Suche nach einem "strategischen Investor" schwer, zumal die Regierung darauf
besteht, dass die Ariline als "Nationale Fluglinie" erhalten bleiben solle. Experten sehen nur eine Zukunft als Türöffner für außereuropäische Fluglinien, die an die begehrten
EU-Lizenzen wollen. Die Regierung kündigte zudem strafrechtliche Ermittlungen rund um die Privatisierung der Airline 2006 an. Mittlerweile gibt es jedoch schon belastbare
Gerüchte, wonach die Regierung an eine Liquidierung / Zerschlagung des Fass ohne Bodens denkt, denn im neuen Haushalt sind bereits keine expliziten weiteren Zuschüsse vorgesehen.
Hintergrund:
Kurz vor dem Absturz - November 2012 Der "wirklich allerletzte" Staatszuschuss für Malév in Ungarn?
red.
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