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Fahrt durchs Donauknie

Zwischen Budapest und Esztergom liegen fast 50 Kilometer. Mit dem Auto hat man diese Strecke in Nullkommanichts bewältigt. Doch lieber langsam und per Schiff: Zwischen Budapest und Esztergom liegt aber auch das Donauknie, eine der schönsten Stellen der Donau nördlich von Budapest, die mit malerischer Landschaft und kulturell interessanten Städten aufwartet.

Das Schiffunternehmen Mahart in Budapest bietet seit Mai und noch bis September jedes Wochenende eine Bootsfahrt von der ungarischen Hauptstadt in die ehemalige Keltensiedlung nahe der slowakischen Grenze. Auch über diesen Weg gelangt man dank eines Tragflügelbootes in anderthalb Stunden in das schöne Esztergom. Ein Tagesausflug mit grenzüberschreitenden Möglichkeiten.

Am Vigadó tér geht es los. Unter der Kettenbrücke hindurch, vorbei an Parlament und Margareteninsel entfernen wir uns aus Budapest und steuern mit Vác (Waitzen) unsere erste Anlegestelle an. Wer sich hier Dom und mittelalterliche Stadtmauer anschauen möchte, kann das Boot verlassen und den Tag in dem kleinen Dorf mit dem barocken Antlitz verbringen. Für alle anderen geht es weiter. Inzwischen werden die selbst gemachten Butterbrote ausgepackt, der selbst mitgebrachte Sprudel getrunken. Ein Luxuskreuzer ist das kleine Boot nicht, eher gleicht es einem schwimmenden Bus, aber seinen Zweck, die Reisenden von A nach B zu bringen, erfüllt es zuverlässig. Wer sich den Fahrtwind auf einer Freiterrasse auf dem Schiff um die Nase wehen lassen und dabei Speis und Trank serviert haben möchte, sollte das große Ausflugsschiff wählen, das die gleiche Strecke, aber in dreifacher Zeit zurücklegt. Uns zieht es aber, so schnell das Boot fährt, nach Esztergom.

So gleiten wir vorbei an Bäumen und kleinen Stränden, an denen sich Sonnenanbeter tummeln und Mutige sogar das Nass der Donau aufsuchen, während unser Boot fleißig Wellen schlägt. Nach etwa einer Stunde gelangen wir am Visegráder Gebirge vorbei zu der Anlegestelle von Nagymaros (Neustadt an der Donau), einem Dorf direkt am Donauknie. Auf der gegenüberliegenden Seite erhebt sich die Burg von Visegrád (Plintenburg), dessen Name im Slawischen „Hohe Burg“ (vise grad) bedeutet. Wir nähern uns Minute für Minute unserem Tagesziel. Esztergom erwartet uns mit herrlichem Blick auf die klassizistische Basilika (Foto) und die Maria-Valeria-Brücke, die Länder verbindende Stahlkonstruktion, über die man von Esztergom direkt nach Stúrovo (Parkan) gelangt.

Ganze sechs Stunden hat man nun Zeit, einer der ältesten Städte Ungarns zu besichtigen und sich auf der Brücke mit einer Hälfte in der Slowakei und mit der anderen in Ungarn zu befinden – und das mitten über der Donau! An Abwechslung fehlt es in der Grenzstadt nicht. Die beeindruckende Basilika, zahlreiche Museen und die gemütliche Esztergomer Innenstadt sorgen für einen kurzweiligen Aufenthalt. Pünktlich am späten Nachmittag legt das Boot schließlich wieder ab. Noch ein letzter Blick schweift zur Basilika, bevor wir in unserem lieb gewonnen Bötchen wieder Kurs auf Budapest nehmen.

Renée Ricarda Billau

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