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Stadtmagazin des Pester Lloyd für Budapest

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(c) Pester Lloyd / 2008 ESSEN & TRINKEN
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Retro trifft Schick

Die Menza in Budapest

Der Liszt Ferenc Platz an der Andrássy út ist ein lebendiges Beispiel von “Konkurrenz belebt das Geschäft”. Was nicht gefällt, geht ein, es gibt ja genügend Alternativen, dafür spriessen allerhand andere Pilze aus dem Boden. Hier strengen sich die Wirte also an. Die Dichte von Terrassenstühlen scheint erdrückend, die Stimmung ist aber umso freier, wenn man an lauen Abenden die Athmosphäre der Kaffehäuser, Bars, italienisch, orientalisch, mexikanisch angehauchten Lokale abflaniert.

Das “Menza” hat sich schnellstens zum Intreff und Hotspot entwickelt (nur das Goa in der Andrássy kann da vom Infaktor noch mithalten ohne abzuheben), wie es ein Großteil des dort anzutreffenden Publikums nennen würde. Schick trifft Retro und das trifft zurück:  Die Tapeten mit typischen Blümchen- und Rautenmuster passen optimal zu den dunklen Möbeln. Ein Hauch Seventees ohne gulaschkommunistischen Plüsch verströmen auch braune Ledersofas, die dunklen Schalensitze mit roten Sitzkissen und die Raumgestaltung in den Farben orange, khaki, beige und braun fügen sich gelungen in das 70er-Jahre-Konzept ein. So chic war das Original nie.

So findet man die Farben nicht nur auf den gestreiften Tischdecken und in der Tischdeko – eine kleine runde Vase mit einzelner Gerbera –, an Wänden, Böden und im Barbereich, sondern selbst in der Bekleidung der Kellner.

Das Restaurant ist gut besucht. Wer nicht reserviert hat und in den späten Abendstunden kommt, hat Pech gehabt, kann aber an der Bar auf sein Glück warten. Hier kann man von der üppigen Getränkekarte wählen und die Zeit etwa mit einem Cocktail überbrücken. Manche blieben.

Nett gekleidete Leute aus aller Welt kommen im Restaurant zusammen. Man hört neben ungarischen vor allem englische, deutsche und französische Stimmen. So ist das großzügige Menu auch in drei Sprachen geschrieben. Es ist aber hilfreich, mehr als eine der Sprache zu beherrschen, denn die Übersetzung ist teilweise unvollständig und aus der deutschen Erklärung geht nicht immer hervor, was man zu erwarten hat. Hierbei hilft einer der freundlichen Kellner aber gerne weiter. Sie bleiben auch bei vollem Haus stets nett und servieren zügig. Neben den Salaten, die uns wirklich nicht umsonst empfohlen wurden, sind auch die Pastagerichte und Hauptspeisen ein wahrer Genuss. Die Auswahl an Weinen ist zwar nicht groß, hat geschmacklich aber überzeugen können. Das Tüpfelchen auf dem i erwartete uns jedoch am Schluss: die heiße Schokolade. Jede bisher von uns in Budapest probierte heiße Schokolade konnte sich mit dieser nicht messen. Zwei große weiße Keramikschalen gefüllt mit einem Traum aus cremigem Kakao und sahniger Haube. Eine Portion, die ein Dessert unmöglich macht – leider. Denn zumindest optisch sahen die Desserts an unseren Nebentischen verführerisch aus.

www.menza.co.hu/

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