THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 05 - 2014 NACHRICHTEN 27.01.2014

 

99,7% für Oppositionsführer Mesterházy. Der fordert: der "Bolscheviktor" muss weg

Mit 99,7% wurde Parteichef Attila Mesterházy am Wochenende von seiner MSZP zum Spitzenkandidaten des Wahlbündnisses "Einigkeit" gewählt, das Bündnis selbst wurde von den Delegierten
aller 5 beteiligten Parteien (MSZP, E2014-PM, DK, MLP) einstimmig befürwortet, ebenso die Aufteilung der Kandidatenlisten für die Direktwahlkreise und die Landesliste.

"Eine moderne Republik" oder "die Restauration der Horthy-Ära", dies sei die Wahl, die Ungarn am 6. April habe, so der gemeinsame Sotizenkandidat Mesterházy und die linke Allianz sei die einzige Kraft, die Orbán von der Macht vertreiben könne. Wer das also wolle, müsse "Einigkeit" wählen. Orbáns Regierung müsse abgelöst werden, weil sie eine unakzeptable, demokratiezerstörende Politik mache, ökonomisch unverantwortlich handle und die Gesellschaft beschädigt. "Orbán muss gehen... und wird gehen, wie seine ganze Regierung, die als kriminelle Gang tätig ist...", so der Spitzenkandidat.

 

In seiner kämpferischen Rede ging er auch auf den Atomdeal ein, einen "Orbán-Putin-Pakt" und kritisierte, dass "ein Mann - der "Bolscheviktor" - Entscheidungen auf dem Rücken des ganzen Volkes" treffe. In "einem demokratischen Rechtsstaat wäre das nicht denkbar". Die MSZP ist nicht prinzipiell gegen den AKW-Ausbau, aber gegen die intransparenten Abläufe und die teure sowie exklusive Vergabe an Russland, was wiederum die Regierungspartei als "Vasallen"-Handlung für ausländische - lies westliche - Multis interpretiert.

Im Bereich der Wirtschaft wiederholte Mesterházy, dass es Zeit sei, Vernunft und Vorhersagbarkeit, gegen Mafia- und Klientelwirtschaft einzuführen. Auch unterstellte der Oppositionsführer, im Zusammenhang mit der "Geschichtsfälschung" im Umfeld der Errichtung des Okkupationsdenkmals, die Regierungspartei würde "die Ideen von Extremisten tolerieren" und "manchmal sogar ermutigen".

Das Oppositionsbündnis kommt (als Summe der Einzelparteien) bei Umfragen derzeit auf rund 30-37% der zur Wahl Entschlossenen, das Regierungslager liegt bei ca. 50%.

red.

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