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(c) Pester Lloyd / 05 - 2014   POLITIK 31.01.2014

 

Freiheit? Steuererhöhungen!

Gyurcsány als omnipräsenter Wahlkampfhelfer des Fidesz - Glosse

Ferenc Gyurcsány, Pferdefuß an der Quadriga der linken Oppositionsallianz, macht der Regierungspartei den Gefallen und hält auch nicht einen einzigen Tag seinen Mund. Traumhafte Vorlagen liefert er, der Master Mind der Opposition, der Strippenzieher, das Stehaufmännchen, der IWF-Vasall. Genügt so ein durchsichtiger, populistisch-narzistischer Politsektenführer der großarteigen Orbán-Regierung wirklich als Dauerfeindbild? Ja. Denn mehr als zwei Bilder kann sich der gemeine Fidesz-Anhänger ohnehin nicht merken, - glaubt Fidesz.

Gyurcsány als permanente WSteilvorlage des Regierungslagers. Hier bei der Präsentation der aktuellen Sündenkampagne des “Bürgereinheitsforums”.

Am Donnerstag verkündete der DK-Chef und Ex-Premier Ferenc Gyurcsány, international bekannt für seine "Lügenrede 2006" (Morgens, mittags, abends gelogen, wir haben es verf..ickt etc.) 2006, seine ökonomischen Pläne für eine gewünschte Post-Orbán-Ära. Anstatt 16% Einkommenssteuer für Alle, die 400 Mrd. im Jahr Erleichterung, aber eben nur für die obersten 25% Einkommensbezieher brächte, will er 16% fürs normale Volk und 30% für Einkommen ab ca. 400.000 HUF (1.450 EUR), also knapp das Doppelte des Durchschnittslohnes. Das bringt in Summe 150 Mrd. im Jahr mehr ein als heute. Orbán habe nur auf Kosten der Armen gespart, sogar die Mindestlöhne für die Ärmsten außer Kraft gesetzt, das Hochschulbudget um ein Drittel von 200 auf 130 Mrd. gekürzt. Ungarn gehts schlechter als zuvor, die Regierunge werde das Defizitziel nicht einhalten, etc., sagte er bei TV2.

Genüsslich zitiert die Agentur MTI Passagen wie: "...auch nach einem Machtwechsel, wird kurzfristig nicht mehr Geld vorhanden sein...", man sollte "also nichts versprechen". Sicher werden auch "steuerliche Anpassungen nötig". Dafür aber, so bastelt es MTI geschickt dazu "wird unser Leben besser sein, denn unser Land wird freier sein." Die Menschen hören nur: Steuererhöhungen und wir könnens auch nicht besser.

Am Mittwoch konnte man Gyurcsánys Konterfei nicht nur von den üblichen "Mafia"-Plakten sehen, sondern auch ein Dutzend mal auf der Webseite der Regierungszeitung "Magyar Nemzet" mno.hu, die jede seiner Äußerungen oder Bewegungen ("Gyurcsány in MSZP-Parteizentrale gesehen") nur wiederzugeben braucht, um Fidesz Stimmen zu besorgen. Die Brechstangen "die Linken werden die staatliche Rente streichen" oder gar auf uns schießen "wenn sie könnten" etc., kann man allmählich weglegen. Feri ist ja da. Er hat schon 2010 für eine stattliche 2/3-Mehrheit des Fidesz besorgt, vielleicht klappt´s ja nochmal...

 

Aber das Regierungslager, auch nicht arm an Demagogen, will nichts dem Zufall und nichts einem Sozi allein überlassen. "Ein Schreiben an jeden ungarischen Haushalt" will das "Bürgereinheitsforum" verschicken, das über "acht Jahre sozial-liberale Regierung und die sieben Todsünden der Gyurcsány-Koalition" aufklären soll. Offenbar hält man das eigene Volk schon für zu blöd zum Zeitunglesen.

"Lügenbaron" Gyurcsány als Dauerfeindbild? Er selbst sagt zwar, er will keinen Posten mehr. Doch, wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Man muss es immer und immer wieder tun und man darf es niemals, - niemals - zugeben. Das und die Umbenennung von gewerblich und gemeinschaftlich begangenem Betrug in "EU-Ausschreibung", sind die einzigen Lehre, die Fidesz aus der achtjährigen "Herrschaft" der Sozis gezogen haben. Sie reichen für die nächsten acht.

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a.l.

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