THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 13 - 2014   NACHRICHTEN 24.03.2014

 

Wahlkampffinale in Ungarn, 29. und 30. März: Regierungslager erwartet EVP-Chef und Hunderttausende Anhänger,  Opposition hofft auf Zehntausende, Kohl schrieb Brief an "meinen Freund" Orbán, Jobbik kündigt Wahlsieg an

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Wie berichtet, plant die regierungstreue Organisation CÖF am 29. März einen weiteren "Friedensmarsch" und wird dazu hunderttausende Anhänger, zum Teil mit Fahrtendiensten, nach Budapest schaffen. Im Anschluss wird Premier Orbán vor den Massen auf dem Heldenplatz eine Rede halten. Als Gastredner werden István Pasztór, Vertreter der Vojvodina-Ungarn (Serbien) sowie der franzöische Chef der Europäischen Volkspartei, Joseph Daul erwartet, der bereits bei einem Besuch vor einem Monat seine kritiklose Unterstützung für Orbán und dessen Fidesz demonstrierte.

Kohls Brief an Orbán, Hier das deutsche Original und die ung. amtliche Übersetzung. zum Vergrößern klicken.

Der deutsche Altkanzler Helmut Kohl übersandte "an meinen Freund" Orbán einen Brief, den der Addressat umgehend auf seiner Face-Book-Seite veröffentlichen ließ. Dabei erklärte Kohl seine volle Unterstützung für das Regierungslager bei den Wahlen in Ungarn am 6. April, betonte aber auch die Notwendigkeit europäische Geschlossenheit für eine friedliche Zukunft, gerade angesichts der Entwicklungen in der Ukraine. So als hätten die EU-Strategie und seine Partei so gar nichts damit zu tun. Der erwartbare eindrucksvolle Wahlsieg der Orbán-Partei soll den konservativen Parteien in Europa für die Wahlen im Mai Auftrieb verschaffen, so das Kalkül.

 

Das linke Fünf-Parteien-Oppositionsbündnis "Regierungswechsel" ruft für den Tag darauf, den 30. März, vor die Ungarische Staatsoper zu einer Großdemonstration auf. Mit der Wahl des Ortes schließt man an eine große Protestkundgebung Anfang 2012 an, bei der erstmals seit der Orbánschen "Wende" Oppositionskräfte gemeinsam gegen das Inkraftreten der neuen Verfassung demonstrierten. Mit mehreren Zehntausend Teilnehmern wird gerechnet, es dürfte der Oppositionsallianz aber schwer fallen, auch nur annähernd so viele Menschen zu mobilisieren wie die Regierungsseite.

Die neonazistische Jobbik kündigte gestern an, dass sich das Land am 6. April schon einmal auf eine "große Überraschung" einstellen soll, nämlich den "Wahlsieg der Jobbik". Man werde dann beginnen, "Ungarn wieder den Ungarn zurückzugeben."

red.

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