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(c) Pester Lloyd / 41 - 2015   NACHRICHTEN    06.10.2015


Regierungstreue Plakatkampagne gegen "Untergang der christlichen Zivilisation" durch "Einwanderer"

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Die regierungstreue Organisation CÖF, die als eine Art propagandistisches Freikorps des Fidesz einzustufen und finanziert ist, hat eine eigene Plakatkampagne zum Thema Flüchtlinge gestartet. Auf großen Stellwänden werden Zitate von Oppositionspolitikern mit der "Realität" konfrontiert, neben den Fotos der Politiker werden Bilder von Flüchtlingsmassen, bevorzugt von den Ausschreitungen in Röszke gezeigt. Bei der Präsentation bekräftigten die CÖF-Organisatoren, allesamt gut dotierte graue Eminenzen aus dem persönlichen Orbán-Umfeld, die Rhetorik des Premiers, wonach Europa dem Untergang geweiht ist, wenn es den "Ansturm" nicht bald radikal stoppt. Bürgerkriege, Terrorismus und der Untergang der christlichen Zivilisation seien dann unvermeidbar. Das Argument, Europa könne Zuwanderung aus sozio-ökonomischen Gründen brauchen, funktioniere nicht "mit Menschen aus anderen Kulturen".

 

Die Opposition reagierte: Das "Einwanderungsproblem" sei ein "Pseudoproblem", das zum Zwecke der Angstmache von Fidesz und dessen "bekannter Politikhure CÖF" geschaffen wurde, kommentierte die MSZP. Denn keiner der Ankommenden wolle in Ungarn bleiben. So wolle man die Aufmerksamkeit nur von den wirklichen Problemen ablenken, die Orbán dem Land bereitet. Ein Vertreter von Együtt meinte, im Unterschied zu den meisten Pro-Regierungs-Aktivisten seien die meisten Flüchtlinge tatsächlich besser ausgebildet. Ungarn könne bis zu 15.000 Facharbeiter gebrauchen. Die neonazistische, aber aufgrund von radikalen Allianzen sich "pro-islamisch" gebende Jobbik, die auch auf einigen dieser Plakate zitierte wurde, findet die Aufstellung unvollständig und will auch die islamfreundlichen Bemerkungen, die Orbán bereits getätigt hat (u.a. vor arabischen Bankern) aufgeführt sehen.


 

 

 

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