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(c) Pester Lloyd / 38 - 2016 NACHRICHTEN 23.09.2016
Im Schnellverfahren: Ungarn verkauft Schengen-Visa in Afrika
Die ungarische Regierung bzw. eine von ihr beauftragte Agentur bewirbt aktiv den Verkauf von Schengen-Visa in Afrika. Eine ganzseitige Anzeige, kombiniert mit einem PR-Artikel im englischsprachigen Magazin "New African" wendet sich gezielt an "Familien der Mittel- und Oberklasse", die "die Vorteile eines EU-Bürgers nutzen wollen." Als Gegenleistung müssen die Bewerber lediglich 300.000 USD in Staatsanleihen erwerben und für einige Jahre halten sowie eine einmalige Gebühr von ca. 30.000 EUR entrichten. Versprochen wird dafür ein "Schnellverfahren" binnen vier Wochen, der "visafreie Zugang in die Schengen-Zone", ohne, dass dafür eine Mindestanzahl an Aufenthaltstagen in der EU nötig wäre. Behauptet wird außerdem, dass das Verfahren von der "EU genehmigt" sei. Der ungarische Honorarkonsul von Bahrain, Balázs Garamvölgyi, gibt für die Kampagne sein Gesicht. Die Titelstory des "New African" lautet "passenderweise": "Access denied - The untold story of Europe´s immigrant detention centres".
Schengen-Visa gegen Staatsanleihen ist ein seit über drei Jahren von der Regierung forciertes Programm, das bisher rund 4.000 Interessenten fand, bisher überwiegend aus China und dem Mittleren Osten. Die Abwicklung erfolgt über "Regierungsbeauftragte" und eine zwielichtige Gesellschaftsstruktur in Off-Shore-Regionen, von denen einschlägige Günstlinge profitieren. Hier unser Bericht zur Einführung. http://www.pesterlloyd.net/html/1322offshorepaesse.html
red .
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