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(c) Pester Lloyd / 39 - 2016   NACHRICHTEN     29.09.2016

1.000 Kopten gesucht: Regierung Ungarns will Christen aus Ägypten gerettet haben

Im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise stellt die Regierung in Budapest immer wieder auf ihre angebliche Nächstenliebe ab, die man dadurch manifestiert, dass man ein besonderes Herz für christliche Minderheiten in islamisch dominierten Ländern hege. Als praktische Tat behaupten Minister und Regierungssprecher Kovács regelmäßig, Ungarn hätte mehr als eintausend koptische Christen aus Ägypten im Lande aufgenommen, die "steigender Verfolgung" asugesetzt gewesen seien. In Ägypten leben rund 9 Millionen Kopten.

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Der skeptische Blick von Tawadros II, Papst-Patriarch der Kopten ist nicht unbegründet. Wo sind meine 1.000 Schafe?

 

Seit Monaten aber suchen nicht nur Menschenrechts-NGO´s, sondern auch unabhängige Medien verzweifelt nach diesen 1.000 Ägyptern und ihren Familien in Ungarn. So wundert sich zum Beispiel Marta Pardavi, vom ungarischen Helsinki Komitee, dass es "recht mysteriös" sei, dass man bisher "niemanden dieser Ankömmlinge" auffinden konnte. Noch verwunderter zeigte sich der oberste Hirte der koptisch-orthodoxen Gemeinde in Ungarn, der Medien zu Protokoll gab, dass sich bisher noch keiner dieser Geretteten bei ihm gemeldet habe. Es sei doch eigenartig, dass von "tausend gläubigen Kopten" nicht ein einziger Kontakt zu seiner Gemeinde im neuen Gastland aufnehmen mochte.

Alles Lüge der Regierung? Natürlich nicht. Man wolle, ja dürfe die Sache nicht an die große Kirchenglocke hängen, aus Sicherheitsgründen. Man habe daher 2013-2014 "still und zügig" Hilfe geleistet und diesen Menschen "die Sicherheit gegeben, die sie brauchten", so Regierungssprecher Kovács gegenüber einer anfragenden Zeitung. Auch Minister Balog
behauptete dies schon vor einem Jahr. Auch er bleibt den Beleg schuldig, natürlich im Interesse der Schutzsuchenden.


red.

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