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(c) Pester Lloyd / 39 - 2016   NACHRICHTEN     29.09.2016

Olympia 2024 gehen die Bewerber aus: Widerstand wächst auch in Budapest

39olympia2024 (Andere)
Einweihung eines Infostandes zur Olympiabewerbung in Budapest

"Wir Budapester sind nicht dümmer als die Römer!" Mit diesem Ausruf begleiten oppositionelle MSZP ("Sozialdemokraten") und LMP (national-grün-liberal) ihre Aufforderung an die Budapester Stadtregierung, von einer Olympiabewerbung genauso Abstand zu nehmen wie es die italienische Hauptstadt kürzlich tat.

 

Rom, freilich regiert von einer bürgernahen Bürgermeisterin Raggi und nicht von einer seelenlosen Marionette des Premiers wie Budapest, sieht seine Prioritäten woanders liegen als im riskanten Pomp kommerziell von außen beherrschter Olympischer Spiele. Auch Budapest sollte, so MSZP-Vize Csaba Horváth, sich um "heruntergekommene Krankenhäuser und verlassene Schulgebäude" kümmern. Olympia 2024 sei schlicht nicht im Interesse Budapests, so Horváth. Raggi hatte Roms Kandidatur zurückgezogen und von einem "Alptraum" gesprochen. Die Lobbys würden verdienen, die Bürger verschuldet, so die Einschätzung. Zuvor hatten bereits Boston und - nach einem Bürgerentscheid - auch Hamburg ihre Kandidaturen zurückgezogen. Sollte sich auch Budapest abmelden, was u.a. nach einem Machtwechsel im Rathaus 2018 wahrscheinlich wäre, blieben nur noch Paris und Los Angeles als Bewerberstädte übrig.

Budapest gab, mit der Fidesz-Mehrheit, die Kandidatur für Olympia vor einem Jahr bekannt und beschloss auch gleich ein üppiges Bewerbungsbudget. Der Wunsch nach dem gigantischen Spekktakel reiht sich ein in die geradezu zwanghafte Megalomanie von Premier Orbán, die sich u.a. in Fußball- und
anderen Stadien, seinem Regierungssitz in der Burg und die Hoffnung auf Großevents manifestiert. "Nationaler" Prestigegewinn, aber auch reale finanzielle Gewinne (Auftragsvergaben an Günstlinge) sind die eine Motivation, Olympia 2024 in Budapest wäre indes auch die repräsentative Krönung für den noch Ungekrönten, der 2024 sein 15. jähriges Amtsjubiläum (19 Jahre total) feiern würde.


red.

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