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(c) Pester Lloyd / 45 - 2016 KULTUR 07.11.2016
Ungarischer Pianist und Dirigent Zoltán Kocsis gestorben
Am Sonntag ist nach langer Krankheit der ungarische Pianist und Dirigent Zoltán Kocsis im Alter von 64 Jahren gestorben. Kocsis war seit den 70er Jahren nicht nur auf ungarischen Bühnen, sondern auch im Ausland ein gefeierter Pianist, der zahlreiche Wettbewerbe und Preise gewann.
Neben der klassischen Klavierliteratur wurde er vor allem auch für seine Interpretation des Werkes von Béla Bartók berühmt, Kocsis´ Stil war durch Klarheit und Reinheit bekannt, seine Aufnahmen von Bach und Mozart, Debussy und Chopin sind bis heute stilprägend. Eine Auswahl finden Sie hier.
Als Dirigent machte er, gemeinsam mit Iván Fischer als Mitgründer des renommierten Budapester Festivalorchesters auf sich aufmerksam. Seit den späten 90er Jahren bis zuletzt war er auch musikalischer Leiter und Chefdirigent der Ungarischen Nationalphilharmonie, die heute von einem unersetzlichen Verlust spricht.
Kritik erntete Kocsis von Künstlerkollegen und einigen Medien für seine unkritische Haltung gegenüber der repressiven Orbánschen Kulturpolitik und der Verteidigung der Regierungspolitik im Allgemeinen. Diese brachte ihm die Ettiketierung eines Staatskünstlers ein. Einigkeit herrschte hingegen über seine künstlerischen Fähigkeiten. Sein Kollege Iván Fischer, einer der schärfsten Kritiker von Orbáns "Kulturkampf", nennt Kocsis "einen musikalischen Riesen, eines der wenigen Genies, dessen Einfluss auf seine Generation kaum genug gewürdigt werden kann."
red.
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