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(c) Pester Lloyd / 46 - 2016 WIRTSCHAFT 16.11.2016
Miserable Ausbildung, schlechte Löhne: 22.000 IT-Stellen in Ungarn unbesetzt
 Nach der Automobil- und Zulieferindustrie klagt auch die IT-Branche in Ungarn über einen akuter werdenden Mangel an qualifizertem Nachwuchs. Allein im Vorjahr seien 22.000 IT-Positionen unbesetzt geblieben, beklagt Ádám Horváth, Vorstand der Vereinigung der Unternehmen der Internet- und Kommunikationsbranche IVSZ. Die große Nachfrage von internationalen Unternehmen, deren Service- und Rechenzentren, könnte nicht mehr befriedigt werden, damit würde man - einen "Multiplikationseffekt" eingerechnet - über 70.000 Arbeitsplätze verlieren, sagte er der Tageszeitung Világgazdaság.
Hauptschuld trägt die repressive und für viele unleistbar gewordene Hochschulpolitik der Orbán-Regierung, die dazu führte, dass im Vorjahr nur 5.000 Studenten IT-Studien in Budapest begannen, man bräuchte mindestens drei Mal so viele, um den Bedarf im Lande zu decken. Noch 2001 begannen 15.000 junge Leute IT-Studien in Ungarn. Der Grund für den Rückgang: das Studium ist bei den geringen Jobmöglichkeiten und der sozialen Lage vieler Studenten nicht finanzierbar, die Einstiegsgehälter waren zudem über Jahre viel zu gering, daher gingen die meisten Interessierten gleich ins Ausland zum Studium, auch, weil ihnen dort sogleich attraktiv entlohnte Jobs winken.
In Ungarn sei auch die Absprungrate extrem hoch und liege bei 52% in den ersten beiden Jahren. Während sich in asiatischen Staaten bis zu 80% der Studienanfänger für ein IT- oder zumindest technologieaffines Studium entscheiden, sei die IT-Quote unter ungarischen Studienanfängern mit 6-8% viel zu gering. Zwar sei die Basisausbildung solide, die Lehrpläne aber oft veraltet und hielten mit der schnellen Entwicklungen in der Branche ebensowenig Schritt wie die Bereitstellung der neuesten Hard- und Software.
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red.
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