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(c) Pester Lloyd / 47 - 2016 NACHRICHTEN 23.11.2016
Interpol hebt Haftbefehl gegen ungarischen MOL-Chef auf: Kroatien ermittelt weiter
Premier Orbán mit seinem Protegée Hernádi
Vor wenigen Tagen hat Interpol die von Kroatien angestrebte Erneuerung des seit 2013 bestehenden internationalen Haftbefehls gegen den Chef des ungarischen Energie- und Mineralölkonzerns MOL, Zsolt Hernádi, abgelehnt. Die internationale Fahndung gegen den Manager hatte in Ungarn hohe politische Wellen und Spannungen mit dem Nachbarland ausgelöst.
Kroatien bezichtigt Hernádi, den 2012 zu zehn Jahren Haft verurteilten Ex-Premier Ivo Sanader, mit 10 Millionen Euro bestochen zu haben, um Anteile am kroatischen Konkurrenten INA zu kaufen und die Rechte eines Mehrheitseigners zu erhalten, obwohl die Mehrheit der Aktien in kroatischem Staatsbesitz verblieb.
Ein ungarisches Gericht hatte Hernádi zwischenzeitlich von den Vorwürfen freigesprochen, obwohl es nicht einmal über die kroatischen Gerichtsakten verfügte. Premier Orbán solidarisierte sich demonstrativ mit Hernádi und sprach von einem "politischen Feldzug gegen Ungarn". MOL verklagte Kroatien vor einem Internationalen Schiedsgericht. Eine Beschwerde Hernádis vor einem koratischen Gericht wurde verworfen.
Für den kroatischen Premier Andrej Plenkovic ist die Sache indes längst nicht erledigt. Am Dienstag erklärte er, dass die Justiz weiter gegen Hernádi ermitteln werde. Die Entscheidung Interpols habe für ihn einen "rein technischen" Charakter. Man werde nun auch auf EU-Ebene versuchen, die Sache zu klären und den Verdächtigen der Gerichtsbarkeit zuzuführen.
Dahinter steht alledings auch das ökonomische Interesse, die INA wieder in kroatische Hände zu bringen. MOL wollte sich zunächst - auf politischen Druck Orbáns - von INA trennen, andere internationale Miteigner der MOL verhinderten dies jedoch aus strategischem Interesse.
red.
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