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(c) Pester Lloyd / 50 - 2016    NACHRICHTEN     13.12.2016

Billigmieten: Bürgermeister von Budapests I. Bezirk versorgt sich und die Seinen

50nagy (Andere)
Das Newsportal index.hu, gerade erst durch umfangreiche Recherchen zu den korrupten Tätigkeiten des Ministers Rogán aufgefallen, hat sich in seinem aktuellsten Bericht den Immobiliengeschäften des I. Budapester Bezirkes (Burgber und Umgebung) gewidmet. Dabei kommt heraus, dass Objekte aus kommunalem Eigentum weit unter Marktwert verkauft wurden oder vermietet werden, an Freunde, Verwandte und politische Verbündete.

Im Zentrum des Interesses steht dabei Bezirksbürgermeister Gábor Tamás Nagy (auf dem MTI-Foto rechts, mit Minister Rogán), der praktisch alle Entscheidungen selbst fällt, seine Entscheidungen aber durch ein Vierergremium aus drei Fidesz-Kollegen und einem MSZPler absegnen lässt. Laust Aussagen Letzteren sowie anderer Oppositioneller erfahren nicht einmal die Bezirksverordneten, wer an den Ausschreibungen teilgenommen hat, noch wer wieviel geboten habe oder welche Kriterien überhaupt für die Gewinner angelegt werden.

 

Da die meisten Gebäude im Burgviertel unter Denkmalschutz stehen, können sie nicht verkauft werden, sondern nur vermietet, zu je 5 Jahren. Erst bei der Erneuerung der Mietverträge werden diese für die Abgeordneten einsehbar, im Schnitt liegen die vom Bezirk eingehobenen Mieten für Verträge, die von 2010-2012 abgeschlossen wurden, rund 50% unter dem Marktwert, manche bei nur 20% des auf dem freien Markt erzielten Preises.

www.index.hu  listet einige Beispiele auf, die Liste ließe sich aber fast unendlich fortsetzen:

> Die Abteilungsleiterin im Ministerium für Nationale Entwicklung Szilvia Torma bewohnt eine Bezirkswohnung unweit der Mathias-Kirche, also in allerbester Lage und zahlt für die knapp 90 qm monatlich umgerechnet 300.- EUR, der Marktpreis läge bei ca. 1.200 EUR.
> Der ehemalige Chef der Bezirksfinanzverwaltung bewohnt ein 52-qm-Apartement in der Toldy Ferenc utca, am grünen Hang des Burgberges und zahlt dafür gerade 180.- EUR im Monat, Marktpreis ca. 800.- EUR.
> Der Direktor des "Hauses des Ungarntums" (natürlich auch ein Fidesz-Mann) zahlt 220.- EUR für 65 Quadratmeter in der Herrengasse
> Der Direktor des "Hauses der Traditionen" muss für 57 qm am Batthyány-Platz sogar nur 80 EUR im Monat hinlegen.

> Die Ex-Frau des Bezirksbürgermeisters residiert in einer 100qm-Wohnung in der Pala utca im Burgviertel für rund 300.- EUR im Monat
> Der Bezirksbürgermeister selbst gönnte sich eine 71qm-Wohnung in der Táncsics utca, für die er seit 2013 bescheidene 81.000 Forint im Monat, also ca. 260.- EUR bezahlt.
> Beide gemeinsam besitzen eine Eigentumswohnung am Dísz tér, einem der Hauptplätze des Burgviertels, die sie vom Bezirk für gerade 15.000 Euro erworben haben, geschätzt einem Fünftel des Verkehrspreises.

Die Vorgänge erinnern an die Skandale rund um den
V. Bezirk als der unter der Ägide des heutigen Skandalministers Rogán stand. Rogán erhielt mittlerweile vom Rechnungshof einen Persilschein auch strafrechtliche Ermittlungen wurden allesamt ergebnislos eingestellt.

red.

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