Hauptmenü

 

Unabhängiger Journalismus braucht die Hilfe seiner Leserinnen und Leser! - Was wir beim PESTER LLOYD vorhaben und wie Sie uns helfen können...

 

Effizient werben im
Pester Lloyd!
Mehr.

 

(c) Pester Lloyd / 2017-03       FREIZEIT

Wie spielen die Osteuropäer?

1703spielautomaten
Tatsächlich haben Glücksspiele und Wetten aller Art in vielen Ländern Osteuropas eine lange Tradition. Wetten auf Hunde- und Pferderennen sowie andere Sportwetten sind in den meisten Ländern legal und eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Sieht man etwas genauer hin, wird der Umgang mit dem Glücksspiel in den einzelnen Ländern jedoch sehr unterschiedlich gehandhabt.

So ist beispielsweise in Polen derzeit das Spielen im Internet nicht erlaubt, d.h. das Spielen auf Casino-Seiten und Online-Poker ist illegal, wird strafrechtlich verfolgt und mit einer nicht geringen Geldstrafe belegt. Ebenfalls wurden in der Vergangenheit viele Spielautomaten aus Kneipen und Bars entfernt. Viele Spieler hält das dennoch nicht vom Zocken ab.

Die polnische Regierung hat daher Pläne, das Online-Glücksspiel zu regulieren und in diesem Zug bereits Lizenzen für Online-Sportwetten vergeben. Um die Steuergelder in Höhe von mehreren Milliarden Euro, die dem Staat derzeit entgehen, trotzdem in die Staatskasse zu leiten, hat der polnische Präsident einen Gesetzesentwurf unterzeichnet, nach dem Glücksspielunternehmer mit Sitz innerhalb der EU eine Lizenz in Polen erhalten können, wenn sie eine Filiale in Polen unterhalten und ein Bankkonto eröffnen.

Den polnischen Spielern stehen entspannte Zeiten bevor: Künftig sollen sie ganz legal im Online-Casino zocken dürfen und müssen auch keine Strafe fürchten, wenn sie im Internet
Kartenspiele oder Roulette spielen.

Eine gegenläufige Entwicklung ist in Albanien zu beobachten. Seit 2005 öffneten dort zahlreiche Casinos. Nachdem nun die Regierung entschieden hat, die Steuern auf die Spielgeräte zu vervierfachen, drohen zahlreiche Betreiber damit, ihre Spielstätten zu schließen.

Zahlreiche kleine und große Casinos finden Glücksspieler in Bulgarien, wo sich diese Branche sehr gut und mit dem Anspruch hoher Standards entwickelt. In den luxuriösen Niederlassungen der großen Casino-Betreiber, darunter die türkische Unterhaltungsgruppe „Princess“, finden die Kunden bis zu 50 Glücksspielmaschinen.

Nicht ganz so liberal geht Ungarn im Augenblick mit diesem Thema um. Die dortige Regierung kreiert aktuell ein staatliches Glücksspielmonopol, indem sie
sämtliche Spielautomaten verbietet. Die Begründung ist, dass die ohnehin zahlreichen Armen im Land ihr Geld nicht auch noch auf das Glücksspiel verwenden sollen. Zur Untermauern der Entscheidung reduzierte die Regierung die Anzahl der Spielautomaten in Kneipen und Bars von ca. 25.000 auf nahezu Null. „Nahezu“, denn es gibt natürlich Ausnahmen.

Die Geräte der drei staatlich lizensierten Spielbanken stehen selbstverständlich noch. Aber auch hier soll es künftig stärkere Kontrollen geben. Fast zeitglich mit dem Aus für die Spielautomaten erfolgte der Spatenstich für das staatliche Casino-Großprojekt „Eurovegas Ungarn“, das Spieler aus ganz Europa nach Ungarn holen soll. Der Bau einer Automaten-Spielhalle ist auch hier vorgesehen.

Das in Ungarn zulässige Online-Glücksspiel wird in Zukunft besteuert werden, sodass sich hier die Steuereinnahmen generieren lassen, die dem Staat zunächst durch die Abschaffung der Automaten entgehen. Es bleibt fraglich, ob der Umbau dieser Branche zu einem Glücksspielmonopol auf das wirtschaftliche Wohl der Bürger abzielt.

Gerne und sicher auch hoch gepokert wird im Übrigen in fast allen osteuropäischen Ländern. Zahlreiche Pokerräume finden sich in der Tschechischen Republik, auch in grenznahen Städten zu Deutschland, und in Bulgarien. Deutlich werden die Präferenzen an folgenden Zahlen: In ganz Ungarn gibt es 4 Pokerräume, wohingegen in Polen 20 zu finden sind.

red.
(Foto: Wiki)

 

 

 

 

 

 

Das Pester Lloyd Archiv ab 1854