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(c) Pester Lloyd / 06 - 2017 NACHRICHTEN 07.02.2017
Vorbereitung auf Treffen Trump-Orbán: Minister Balog bei "Gebetsfrühstück" in Washington
Ungarns "Superminister" für "Humanressourcen" (Bildung, Jugend, Soziales, Kultur, Sport, Gesundheit) Zoltán Balog (hier ein Portrait des Herrn) nahm in der Vorwoche an dem sogenannten "Nationalen Gebetsfrühstück" des neuen US-Präsidenten Trump im Weißen Haus in Washington teil. Balog hoffte danach, dass es bald "große Veränderungen in den bilateralen Beziehungen", die unter Obama mehr als gestört waren, gegeben wird.
Bei seinem Aufenthalt gab es auch eine Begegnung mit dem neuen US-Außenminister Rex Tillerson, der offenbar der Vorbereitung eines baldigen Treffens Trumps mit Orbán dienen sollte, Letzterer wünscht sich nichts sehnlicher, würde solch ein Treffen doch dessen vermeintliche weltpolitische Vermittlerrolle stärken, die Orbán auch beim kürzlichen Besuch von Putin in Budapest darzustellen versuchte.
Orbán hat mehrfach Trump als Apostel einer "neuen Weltordnung" gefeiert und verteidigte zuletzt auch dessen Einreisebann für sieben Länder. Ein erstes Vier-Augen-Treffen Trump Orbán könnte z.B. am Rande des für Ende Mai angesetzten NATO-Gipfels in Brüssel stattfinden und von Trump als Statement der Unterstützung antieuropäischer und antidemokratischer Kräfte in Europa genutzt werden.
Minister Balog, vor seiner Fidesz-Karriere reformierter (lies: kalvinistischer) will in Zukunft auch in Ungarn ein solches "Nationales Gebetsfrühstück" abhalten lassen, zu dem sowohl Regierungs- als auch Oppositionsvertreter sowie ausländische Gäste geladen werden sollen. Welchen Sinn - außer der Vertiefung der Klerikalisierung der ungarischen Politik - das haben soll, verriet er nicht.
Balog traf sich außerdem noch mit der republikanischen Abgeordneten Martha Roby, um das kommende demographische Weltforum sowie den erzkonservativen Weltfamilienkongress vorzubereiten, die beide in Budapest abgehalten werden. Roby zählt zur Fraktion der strengen Abtreibungsgegner sowie der Verhinderer gleicher Rechte für nicht-heterosexuelle Lebens- und Liebesmodelle.
red.
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