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(c) Pester Lloyd / 07 - 2017 NACHRICHTEN 18.02.2017
3,2 Millionen Notschlachtungen: Ungarn hofft auf Ende der Vogelgrippe-Sanktionen ab März
Laut dem ungarischen Chefamtsveterinär gibt es seit Ende Januar keine neuen Ausbrüche von Vogelgrippe (H5N8-Virus) in Ungarn mehr. Sollte das so bleiben, könnten die Einschränkungen für Geflügelzuchtbetriebe Anfang März aufgehoben werden, hofft die Agrarkammer.
Seit dem Wiederausbruch der Vogelgrippe in Ungarn im November (sowie in Deutschland, Niederlanden und anderen Staaten) wurden 231 betroffene Höfe in sieben Komitaten registriert, 192 davon seien Betriebe mit mehr als 500 Tieren. Insgesammt wurden seitdem 3,2 Millionen Tiere notgeschlachtet, 80% davon Enten und Gänse.
Anfang Februar wurden die Quarantäne-Maßnahmen nochmals verschärft, alle Geflügelhöfe mussten ihre Tiere eingesperrt lassen, um Infektionen über Wildvögel zu verhindern.
Die Epidemie habe bis dato "direkte Schäden für die ungarische Wirtschaft von 9,7 Mio. Euro verursacht", rechnet Kammerchef Bognár vor, wobei weiterreichende Folgen, z.B. aufgrund der längerfristigen Verdrängung von Lieferanten durch die Lieferausfälle von heimischen und europäischen Märkten nicht einkalkuliert seien. Diese treffen vor allem auch die Stopfleberindustrie hart, der das profitable Weihnachtsgeschäft flöten ging und die sich durch andere Produzenten, u.a. aus dem Maghreb ersetzt sehen - ein Nebeneffekt, den Tierschützer begrüßen.
Ungarn sei das einzige EU-Land, das die direkten Schäden zu 100% ersetzt, rund die Hälfte der Kompensationszahlungen kommen aus dem Staatshaushalt, über den Rest sei man in Verhandlungen mit der EU, was allerdings Monate dauern könne "man kenne ja das Gebahren der EU-Bürokraten", so der Kammerchef, der schon in den kommenden Tagen eine Herabstufung des Risikos für die Vogelgrippe und damit eine Erleichterung der Zwangsmaßnahmen seitens des Veterinäramtes erwartet.
red.
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