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(c) Pester Lloyd / 09 - 2017    POLITIK      02.03.2017

"Beliebtheit" von Politikern in Ungarn: Orbán hinter Herausforderer

Das Iránytű Institut hat eine Umfrage zur Beliebtheit der Politiker in Ungarn veröffentlicht. Danach sehen 62,6 Prozent der Befragten Staatspräsident János Áder als guten Politiker, wobei sämtliche Oppositionsparteien eine zweite Amtszeit des Orbán-Vertrauten ablehnen. Ihm folgt mit 58.5% Zustimmung Mihály Varga der Fidesz-Wirtschaftsminister, dessen Qualifikation vor allem darin besteht, sich nicht in den üblichen Schlammschlachten und mit reißerischer Rhetorik zu üben, was man ihm offenbar hoch anrechnet, selbst wenn er ein treuer Erfüllungsgehilfe der Orbánschen Agenda ist.

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Auf dem dritten Platz folgt bereits der Budapester Bezirksbürgermeister von Zugló, Gergely Karácsony, mit 52,9%. Der Politiker der Partei "Dialog für Ungarn" (PM) eroberte den Bezirk in einer Nachwahl gegen seinen korrupten Fidesz-Herausforderer (Affäre Luxusklo) und versucht auf lokalem Terrain soziale Integration und bürgernahe Politik, offenbar erfolgreich. Seine Beliebtheit - weit vor allen anderen Oppositionspolitikern - belegt ein weiteres Mal wie fundamental der Nachweis konkreter Leistungen und ehrlichen Einsatzes am Bürger ist, um bei den Bürgern zu punkten.

 

Auf Karácsony folgt sozusagen dessen Gegenteil, der Budapester OB István Tarlós, Fidesz, wobei man nicht weiß, ob es seine Fidesz-Treue oder sein Ruf als bei Orbán unbeliebt ist, die ihn auf Platz Vier bringen. Auf Platz 5 finden wir den Szegeder Bürgermeister László Botka von der MSZP, der als Spitzenkandidat seiner Partei die Wahlen 2018 reißen soll. In dieser Umfrage überflügelt er sogar Premier Orbán, der als Siebenter mit 48,7% Zustimmung rangiert. Kürzlich lag Botka in der Frage nach einer Direktwahl des Premiers auch nur noch 2 Punkte hinter dem "Großen Vorsitzenden". Das ändert freilich nichts daran, dass nach derzeitigen Vorhersagen, Fidesz bei Wahlen mit mehr als 2/3 der Mandate rechnen könnte.

Der Jobbik-Chef Gábor Vona, ein
Neonazi im Kleidchen des braven Bürgers, wird immerhin von 42,1% der Befragten als guter Politiker eingestuft.

Schlusslicht ist - wenig überraschend - Ex-Premier Ferenc Gyurcsány, mit 28,2%, der
immer noch nicht einsehen will, dass seine politische Uhr abgelaufen ist. Die fünf letzten Plätzen finden sich auch Orbáns Propagandaminister und Immobilienprivatisierer Rogán, der blasse MSZP-Vorsitzende Molnár sowie der Jobbik-Mann Toroczkai, der in seinem Ort Ásotthalom Moslems und Homosexuelle verbietet, damit aber immer noch jeden Dritten Befragten überzeugt.

red.


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