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(c) Pester Lloyd / 15 - 2017    NACHRICHTEN      14.04.2017

"Leiden ist Teil des Lebens": Karfreitag wird in Ungarn zum Nationalfeiertag - zum Preis von sechs Arbeitstagen mehr

"Den Karfreitag zum arbeitsfreien Feiertag zu erklären, erhöht das Bewußtsein für die wirkliche Bedeutung dieses Tages", erklärte der ehemalige Kalvinsten-Pfarrer und heutige "Superminister" der Orbán-Regierung Zoltán Balog zur Entscheidung der Regierung. In der "Reformierten Zeitung" sagte er, dass diese Maßnahme "die christlichen Wurzeln wieder herstellt" und "uns verdeutlicht, dass es keinen Erfolg ohne Opfer, keine Auferstehung ohne Tot und eben auch keine Ostern ohne Karfreitag" geben könne.

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"Das Leiden kann eine tiefere Bedeutung erhalten, auch wenn die Konsumgesellschaft glaubt, Leiden durch entsprechende Medikation, eine Diät, viel Ruhe und eine clevere Lebensstrategie gelindert werden könne. (...) Die christliche Botschaft beschreibt jedoch das Leiden als Teil des Lebens, das Vorzimmer des Erfolgs, worin man Bedeutung sehen kann. (...) Wenn dieser neue Nationalfeiertag ein paar mehr Leute auf diese Gedanken bringt, lohnt es die Sache."

Den arbeitsfreien Karfreitag habe die "gute Performance der ungarischen Wirtschaft" ermöglicht, vielleicht könne bald auch der 24. Dezember gänzlich arbeitsfrei sein, so Balog, der allerdings ergänzte, dass diese Überlegung derzeit nicht auf der Agenda der Regierung stehe.

 

Und, damit bei all dem Feiern das so hoch gelobte Leiden nicht zu kurz kommt, hat man der Bevölkerung noch ein faules Osterei ins Nest gelegt, bereitet die Regierung doch für das kommende Jahr noch einen sechstäigen Bußgang für die "Arbeitsgesellschaft" vor. Wie dem Amtsblatt "Magyar Közlöny" zu entnehmen ist, sollen künftig sogenannte Brückentage für Feiertage, die nah an Wochenenden fallen, durch sechs Arbeits-Samstage ausgeglichen werden. Damit will man der Unsitte des plötzlichen "Montags- oder Freitagsfiebers" entgegenwirken, mit dem viele Ungarn die Wochenenden ausdehnen, wenn davor oder danach z.B. ein Feiertag liegt.

Dem Entwurf nach, der als Regierungsdekret gestaltet ist, also wirksam bis ein entsprechendes Gesetz geschaffen wurde oder ein Gericht einschreitet, sieht diese "Subotniks" im März, April, Oktober, November und Dezember vor, an sechs Samstagen sollen dann Brücken- bzw. Fenstertage für um die Nationalfeiertage des 15. März, den 23. Oktober, den 1. Mai sowie den 1. November, den 25. Dezember sowie den 1. Januar herausgearbeitet werden.

Mehr zur Personalie Zoltán Balog in dieser Laudatio
http://www.pesterlloyd.net/html/1322gauckordenbalog.html

red.


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