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(c) Pester Lloyd / 35 - 2017      NACHRICHTEN      28.08.2017

Orbáns Mann im Weißen Haus ist raus: Trump-Berater Gorka gefeuert

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Den jüngsten Abgang auf der Bühne der Trump-Reality-Show legte Sebastian Gorka hin, der offiziell als Antiterror-Berater des Präsidenten engagiert war, aber weder im Nationalen Sicherheitsrat, noch in sonst einem wichtigen Gremium tätig wurde und - zumindest offiziell - auch keinen Zugang zu Geheimdienstinformationen hatte.

Er gehörte zum Kreis von rechtsextremen Ideologen um den ebfenfalls geschassten Breitbart-Demagogen Steve Bannon, die ihre eigene, rassistisch-faschistische Agenda mit Trump als Marionette umsetzen wollten, aber vorerst vom neuen Stabschef, Ex-General und Heimatschutzminister John Kelly aufgehalten wurden.

 

Gorka behauptete, aus eigenem Entschluss gegangen zu sein, doch eine Sprecherin widersprach dem. Er wurde Ende der Woche gefeuert. Beschleunigt wurde die Kündigung durch die blamablen Auftrittte Trumps nach den Vorkommnissen in Charlottesville, die den Einfluss der rassitischen Einflüsterer offenkundig machten. Gorka verteidigte zuletzt im US-TV mit offen antisemitischen und sonstigen rassistischen Bemerkungen die White supremacy-Szene.

Wir
prophezeiten bereits im Mai, dass Gorka im Weißen Haus keine Zukunft haben dürfte, auch, weil er mehrfach durch die FBI-Sicherheitschecks fiel. Ein Anti-Terror-Berater, der nur Zeitungsartikel studieren darf, ist indes schwer zu rechtfertigen, zumal mit Bannon sein wichtigster Mentor weg ist.

Gorka, in London als Kind ungarischer Exilanten geboren, war Orbáns Sicherheitsberater während dessen erster Amtszeit 1998-2002. Ins Schlaglicht der internationalen Medien kam Gorka als er bei einem der Inaugurations-Bälle Trumps im Januar mit einem Abzeichen des "Vitez-Ordens" gesichtet wurde. Dieser Orden, zunächst 1920 von Reichsverweser Horthy gegründet, nahm bald darauf eine offen antisemitische und nazifreundliche Richtung ein und galt lange Jahre als Geheimorganisation und Kaderschmiede des ungarischen Faschismus. Der Orden existiert bis heute und ist offen revanchistisch, erzreaktionär und stellt die verfassungsmäßige Ordnung des Landes, maskiert unter Traditionspflege in Frage. Trump-Fans behaupten natürlich, das sei alles Fake-News, der Orden sei lediglich eine Ehrung seines Vaters, der sein Land gegen die Kommunisten verteidigt hätte.

Die ungarische Diplomatie hoffte, mit Gorka einen Zugang zu Trump zu erhalten und sei es, um ihn zumindest zu einem prestigeträchtigen Treffen zwischen den beiden eitlen Machthabern zu bewegen. Der Fall der CEU hat aber dafür gesorgt, dass sich Trump derzeit nicht weiter mit Ungarn und Orbán beschäftigt, nicht einmal als einen möglichen Unterstützer seiner Politik.

red.


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