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(c) Pester Lloyd / 39- 2018    POLITIK       23.09.2018


Linke fordert Masterplan gegen Abwanderung junger Ungarn

Während Orbán die "illegale Einwanderung" als das Hauptproblem Ungarns ausgemacht hat, sei dies in Wirklichkeit die "Auswanderung". Die bei den letzten Wahlen weiter marginalisierte MSZP, größte demokratische Oppositionskraft des Landes, fordert einen "Nationalen Krisenplan" gegen die "Massenabwanderung von jungen, qualifizierten Menschen", die "das Niveau einer Staatskrise" erreicht habe.

Selbst nach offiziellen Statistiken der Regierung hätten in den letzten zehn Jahren 650.000 Leute aus ökonomischen Gründen Ungarn verlassen. Verlässlichere Quellen sprechen von fast einer Million, mehr als 10% der Bevölkerung und fast ein Viertel der Menschen im arbeitsfähigen Alter.
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Für Orbán keine "Wirtschaftsflüchtlinge", sondern "Wirtschaftstouristen", die im Ausland wertvolle Erfahrungen für den späteren Aufbau der Heimat sammeln. Das Dumme: Es kommen kaum welche zurück und der Brain drain hält an. Die deutsche Auto- und Exportindustrie, eine entscheidende Machtstütze des Regimes, hat Orbán bereits gerügt, er möge genügend billige und willige Fachkräfte heranschaffen, was dieser mit flexiblen Visaauslegungen für Ukrainer, Serben und Rumänen macht. Auf der anderen Seite tragen die Geldüberweisungen der Auslands-Ungarn an ihre Familien bereits knapp 5% zum BIP bei.

Zunächst hatte die Orbán-Regierung versucht, Absolventen durch Knebelverträge nach dem Studium im Lande zu halten, was dazu führte, dass die jungen Leute nun bereits zum Studieren das Weite suchten, zumal auch die akademische Freiheit immer weiter beschnitten wurde. Auch die Baby-Boom-Maßnahmen versickerten im Nichts, der Bevölkerungsrückgang wurde nicht angehalten.

Die MSZP sieht indes auch die Renten gefährdet, das Gesundheitssystem ausbluten und Investoren einen Bogen um Ungarn machen. Orbán solle "das Problem endlich ernst nehmen" und die Wohnungsförderprogramme, das Stipendium-System, die Lohnpolitik und die Unterstützung für Kleinunternehmer entsprechend anpassen. Was die MSZP offenbar nicht verstanden hat, ist, dass eine Vielzahl der jungen Ungarn in London, Wien oder Berlin mittlerweile mehr als ein ökonomisches Auskommen suchen, - das Leben in einer freien Gesellschaft, wo sie - zumindest im Wesentlichen - die Herren ihrer Entscheidungen sind.

red.


 



 

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