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(c) Pester Lloyd / 30 - 2019 WIRTSCHAFT 22.07.2019
300 Meter Mittelmeer: Ungarn pachtet Hafen in Italien
Ungarn hat endlich wieder einen Mittelmeerzugang. Der Staat kaufte am Hafen von Triest ein 32 Hektar großes Grundstück mit einem 300 Meter langen Küstenabschnitt. Für eine 60 Jahre geltende Nutzungsgenehmigung zahlte Ungarn 31 Millionen Euro. Das Gelände soll mit rund 100 Millionen Euro zu einem Logistik-Zentrum für ungarische Ex- und Importunternehmen ausgebaut werden und sowohl ans Schienen- wie Autobahnetz angeschlossen werden. Die gewünschte Kapazität wird mit 78.000 Containern und 2 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr angegeben.
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Die Transaktion wurde von Ungarns Außenminister Péter Szijjártó und dem italienischen Innenminister Mateo Salvini in einem Festakt besiegelt. Dabei bezeichneten sich beide als strategische Partner mit der "gleichen Vision für Europa", die zudem für ihre Bemühungen zum Schutz vor illegaler Einwanderung "unfairerweise angegriffen" würden. Für Szijjártó ist der Meereszugang "einer der wichtigsten Deals der letzten Jahre".
Zwar haben ungarische Unternehmen, zumal über den EU-Binnenmarkt, Zugang zu allen EU-Häfen, doch die staatliche Anmietung bedeutet dem offiziellen Ungarn ein Gefühl von Souveränität und feuchte Träume historischer Genugtuung, was über praktischen oder kaufmännischen Aspekten rangiert.
red.
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