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(c) Pester Lloyd / 36 - 2019   GESELLSCHAFT       07.09.2019


Orbán, der Erzeuger: Angst vor dem Aussterben

Orbán hat mal wieder Angst, dass ihm sein Volk abhanden kommen könnte. Nicht, weil es in hellen Haufen vor laboraler und geistiger Leibeigenschaft flieht und bereits über eine Millionen Landsleute ihr Glück im Ausland suchen, sondern, weil die Ungarn zu oft sterben und zu wenig gebären. Die Gründe dafür liegen natürlich außerhalb Orbáns strahlender Bilanz.

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Auf einer Demographie-Konferenz Anfang September warnte er in Anwesenheit des serbischen Präsidenten, des tschechischen Premiers und eines australischen Ex-Premiers: "wenn eine Nation verschwindet, verschwindet etwas Unwiederbringliches von der Welt", unter anderem jene Armee braver Recken, die Europa seit 1.000 Jahren als Bollwerk vor dem Islam beschützt. "Grüne Ideen" darüber, dass weniger Menschen der Welt ganz gut tun würden, seien widerlegt, ungarische Forscher hätten bewiesen, dass Familien (aus Vater und Mutter!) mit Kindern glücklicher seien als ohne.

Er habe daher das Kinderkriegen in Verfassungsrang erhoben, was das Land auch vor "Gerichtsentscheidungen und antifamiliäre Netzwerke wie NGOs schütze", die ins Land eindringen wollten, um es auf ihre Linie zu zwingen.

Orbán blätterte dann nochmal seine vielen Finanzhilfen auf, die einen Baby-Boom erzwingen wollen,
wie bereits berichtet, eine Maßnahme zur Zucht einer treuen Mittelschicht, der Großteil der Ungarn hat aus Mangel an Substanz keinen Zugang zu den Benefiz-Maßnahmen.

Die Christianisierung müsse wieder an Gewicht gewinnen, das sei der Schlüssel für eine erfolgreiche demographische Wende, meint Familienexperte Orbán. Eine These, die von seinen Adjudanten sofort mit umfangreichen Statistiken und Argumenten zur christlichen Erziehung untermauert wurden. Hier mehr dazu.

Ziel sei am Ende eine Reproduktionsrate von 2,1 - an dem viele in Europa zweifeln würden, so Orbán. Das seien aber die gleichen Nasen, die Ungarn auch nicht zugetraut hatten, den IWF aus dem Land zu werfen, eine Bankensteuer, eine Flat-Einkommenssteuer einzuführen, die Nebenkosten zu senken, eine Million Jobs in zehn Jahren zu schaffen (hat er, in GB, DE, AT) oder einen Grenzzaun zu errichten.

Parlamentspräsident  László Kövér deklarierte "Kinder zu haben, ist eine öffentliche Angelegenheit privater Natur" und schlug vor, Vergewaltigungen straffrei zu machen, wenn sie zu einer Schwangerschaft führen (letzten Teilsatz streichen, der Vorschlag kommt erst 2024, der Zensor).
Europa sei ein Kontinent "leerer Kinderbettchen" geworden, während Asien und Afrika "übervölkert" seien.

Der Bevölkerungsrückgang in Ungarn hat in den letzten Quartalen wieder stärker zugenommen, ungeachtet der Abwanderung, nahmen Tode zu, gingen Geburten zurück, wenngleich die Zahlen der Ehen steigt, aufgrund der Vorgaben der Förderpolitik.


red.

 




 

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