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(c) Pester Lloyd / 2019-44      WIRTSCHAFT


Bitcoin: Fast 90% aller verfügbaren Coins sind bald geschürft

Wer in den Bitcoin investiert, der hofft natürlich auf einen neuerlichen Höhenflug, der dann das investierte Kapital vermehrt. Folgt man etwa der neuesten Prognose von John McAfee, den Gründer der gleichlautenden Virenschutz-Firma, so wird der Bitcoin-Preis Ende 2020 bei 2 Millionen US Dollar liegen. Berücksichtigt man den aktuellen Preis (Ende Oktober 2019: 7.500 US Dollar), so kann man, sofern McAfee richtig liegt, mit einem Investment von rund 5.000 US Dollar zum Millionär werden. Dagegen wirkt das Kursziel der BayernLB, die meint, der Bitcoin-Preis werde demnächst im Bereich der 90.000 US Dollar liegen, schon fast konservativ.

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Doch auch wenn zwischen den beiden Prognosen, zumindest im Bereich des zu erreichenden Preises, Welten liegen, so gibt es doch eine Gemeinsamkeit: McAfee und die BayernLB verweisen nämlich auf die Knappheit, die am Ende der Preistreiber sein kann. Denn zum aktuellen Zeitpunkt befinden sich fast 18 Millionen Coins im Umlauf - da die Menge an Bitcoins aber mit 21 Millionen begrenzt ist, bedeutet das, dass 85 Prozent aller Coins schon geschürft worden sind.

Folgt man den aktuellen Schätzungen, so sind um die 7 Millionen Coins verloren gegangen - etwa deshalb, weil man die Zugangsdaten für die digitale Geldbörse (Wallet) verloren hat. „Bei dem Bitcoin handelt es sich um ein sehr knappes Gut. Das kann sich sehr wohl positiv auf das Verhältnis der bereits existierenden Münzen und dem noch zusätzlich produzierten Angebot auswirken“, so Carlo Alberto de Cassa, der Chefanalyst bei ActivTrades, einem britischen Broker.

Wer nach Alternativen zum Sparbuch oder Tagesgeld sucht, jedoch zu viel Respekt vor dem Kryptomarkt hat, kann
auch Aktien kaufen. Natürlich gibt es auch hier Schwankungen, doch diese fallen - verglichen mit den Bewegungen am Kryptomarkt - ausgesprochen moderat aus.

Was verrät der Stock to Flow-Indikator?

Der sogenannte Stock to Flow-Indikator wird als Wertbestimmung von Rohstoffen, wie beispielsweise für Gold, herangezogen. Hier geht es um das Verhältnis zwischen den bestehenden und noch verbleibenden Reserven. Ein Modell, das aber nicht nur im Zuge des Goldinvestments zur Anwendung kommen kann, sondern auch dann gefragt ist, wenn es um die Kursanalyse von digitalen Währungen geht.

„Stock“ beschreibt die zur Verfügung stehende Menge eines Assets. Das heißt, hier geht es um alle schon geschürften Bitcoin-Münzen. Bei „Flow“ geht es hingegen um jene Menge an Bitcoins, die pro Jahr zu diesem Stock hinzugerechnet werden kann. Das sogenannte Stock to Flow-Verhältnis beschreibt dann am Ende den Zeitraum, der bei der aktuell gemessenen Geschwindigkeit benötigt wird, bis dann das Gesamtvolumen erreicht ist. Es geht also um die Frage, wie lange ein Asset zur Verfügung steht. Je höher das Verhältnis, desto wertvoller und seltener ist das Gut.

Aufgrund der Tatsache, dass der Bitcoin ein Kontingent von 21 Millionen Coins hat, wobei um die 18 Millionen Coins bereits geschürft wurden, gibt es nur noch 3 Millionen Münzen. Spätestens dann, wenn man die 18 Millionen-Marke übersprungen hat, sind somit 85,7 Prozent des Gesamtvolumens erschöpft. Da der Bitcoin vor etwas mehr als einem Jahrzehnt das Licht der Welt erblickte, hat es also nur etwas über zehn Jahre gedauert, um beinahe 90 Prozent aller Coins zu schürfen. Folgt man den aktuellen Berechnungen, so sind jedoch weitere 120 Jahre erforderlich, um die restlichen Einheiten „zu minen“.

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2020 folgt die nächste Halbierung

Zum aktuellen Zeitpunkt werden von den Minern um die 657.000 Bitcoins pro Jahr geschürft. Anhand der aktuellen Zahlen beträgt das Stock to Flow-Verhältnis 27,37 Jahre. Zu beachten ist die deflationäre Struktur des Bitcoin, die damit begründet wird, dass die Belohnung für die Miner, und das sind Bitcoin-Coins, in regelmäßigen Abständen halbiert wird - das geschieht durch
das sogenannte Halving.

Nach 210.000 Blöcken bekommen die Miner nur noch die Hälfte an Bitcoins als Belohnung. Bis zum Jahr 2012 haben die Miner pro Block 50 Bitcoins bekommen; nach dem 28. November 2012 ist die Zahl der Bitcoins auf 25 gesunken. Seit Juli 2016 sind es 12,5 Bitcoins - im Mai 2020 kommt die nächste Halbierung. Dann gibt es für die Miner nur noch 6,25 Bitcoins.

B.L. / Fotos: Pixabay