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(c) Pester Lloyd / 2019-48      WIRTSCHAFT


Ungarische Anleger von Bankenabgabe eingeschränkt - sind digitale Währungen die Lösung?

Ungarn steht wirtschaftlich aktuell solide da. Doch obwohl das Wirtschaftswachstum im Jahr 2018 knapp fünf Prozent betrug, sind gerade Privatinvestoren im Land unglücklich. Das große Problem der ungarischen Anleger, neben der rückläufigen Bevölkerungsentwicklung und der daraus resultierenden sinkenden Bankendichte vor Ort: Das Land hat bereits vor einigen Jahren damit begonnen, eine sogenannte Bankenabgabe umzusetzen. Durch diese müssen Banken in Ungarn eine Sondersteuer zahlen - und Anleger müssen auf viele moderne Varianten beim Trading verzichten. Was bedeutet das genau für Privatinvestoren? Und könnten digitale Währungen hierbei Abhilfe schaffen?
 
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Ausländische Banken besonders betroffen

Besonders hart treffen die Gesetze ausländische Banken. Denn Ziel der Gesetzgebung
ist es, dass mittelfristig betrachtet mindestens die Hälfte des Bankensektors im Land in ungarische Hände fällt. Das macht das Wirtschaften nicht nur für die Banken selbst schwer, sondern auch für die Anleger, die durch die strengen Vorschriften weniger Möglichkeiten haben, das eigene Vermögen zu vermehren, als dies zum Beispiel in den meisten westeuropäischen Ländern der Fall ist.
 
Digitale Währungen als Lösung?

Da der ungarische Forint besonders unter Investorenflucht leidet und Privatanleger ohnehin unsichere Zeiten erleben, weil Ungarn gesetzlich verpflichtet ist, den Euro so bald wie möglich einzuführen, stimmt lediglich eine Option Investoren und Experten aktuell glücklich: Kryptowährungen wie Bitcoin, Litecoin und Ethereum könnten für die Anleger die Lösung sein, nach der sie suchen. Dies liegt hauptsächlich an der dezentralen Natur der digitalen Münzen. Das Prinzip hinter Bitcoin und anderen Coins ist explizit, dass diese keiner staatlichen Kontrolle unterstehen und somit von Bankengesetzen wenig bis gar nicht betroffen sind - eine Eigenschaft, die noch auf die Geschehnisse der Finanzkrise zurückgeführt werden kann. Während dieser fürchteten sich viele Anleger davor, dass ihr hart erspartes Kapital womöglich bei den Banken zunächst festfrieren könne und später dann gar nicht mehr verfügbar sei.

Und genau diese Dezentralität, kombiniert mit großer Fälschungssicherheit, ist es, die Kryptowährungen so interessant für ungarische Anleger macht. Durch digitale Coins könnten diese das eigene Vermögen mehren und zudem neu entwickelte Formen des Investments genießen. Wie zum Beispiel Autotrading: Diese auf sogenannten Kryptorobotern basierende Form des Investments ermöglicht es, das Trading automatisiert ablaufen zu lassen. Kryptoroboter mit Namen wie
Bitcoin Trader halten mit speziellen Algorithmen Ausschau nach Trading-Signalen und kaufen oder verkaufen dann exakt im passenden Moment. Das könnte es auch unerfahrenen Anlegern in Ungarn ermöglichen, in die Materie einzusteigen.
 
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Wenige Alternativen

Doch wie sehen die alternativen Möglichkeiten für ungarische Anleger aus? Eine Option für diese ist schlicht, den heimischen Banken zu vertrauen und das eigene Geld nur bei diesen anzulegen. Dieser Ansatz bringt jedoch auch Nachteile mit: Konkurrenz belebt das Geschäft und viele ungarische Banken können nur bedingt mit ihren schweizerischen, amerikanischen oder auch deutschen Pendants mithalten, da sie weniger international aufgestellt sind. So entgehen Anlegern Investitionsmöglichkeiten - gerade in Anbetracht der Tatsache, dass potenziell lukrative Deals wie das
South Stream Projekt für Ungarn und seine Sparer negativ endeten.

Eine weitere Lösung bietet sich durch die Anlage des eigenen Vermögens bei ausländischen Banken. Doch gerade für Privatanleger ohne große Erfahrung bei komplexen Themen wie dem Forex Trading stellt dies keine realistische Option dar. Die großflächige Adaption von Kryptowährungen könnte daher tatsächlich die beste Lösung für ungarische Anleger sein.
 
Fazit

Anleger in Ungarn müssen einige Nachteile bei der Rendite hinnehmen -
trotz eines soliden wirtschaftlichen Wachstums von 4,94 Prozent. Kryptowährungen könnten jedoch die Lösung für dieses Problem sein: Die digitalen Münzen sind dezentral, fälschungssicher und bieten neue Formen des Handels.

K.L. / Abb: Pexels