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(c) Pester Lloyd / 2019-51 WIRTSCHAFT
Neue Trends der Blockchain Technologie
Die Technologie, die Kryptowährungen wie Bitcoin erst möglich macht, nennt sich Blockchain. Der italienische Philosoph Maurizio Ferraris hat das Prinzip der Blockchain mit diesen Worten erklärt: “Die Grundidee des Kerbstocks ist äußerst einfach: Bei dieser genauso primitiven wie raffinierten Technologie werden zwei Stöcke nebeneinander gelegt und quer eingeritzt, wobei jede Kerbe einer Schuld entspricht. Der Gläubiger nimmt einen Stock, der Schuldner den anderen. Der Gläubiger kann keine Kerbe hinzufügen und der Schuldner keine beseitigen, da der Vergleich der zwei Stöcke die Fälschung sofort offenbaren würde.”
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Kryptowährungen und Blockchain
Nach dem von Ferraris erläuterten Konzept funktionieren die Kryptowährungen. Wer nur diese Erläuterung liest, wird freilich das gesamte System nicht ansatzweise erfassen können, doch die Idee dahinter wird klar. Es geht darum, mit einem dezentralen Netzwerk die Kontrolle von Banken und Kreditinstituten zu umgehen. Dadurch wird Sicherheit geschaffen. Allerdings hat das Ganze auch einige Nachteile: Waffen, Drogen, Geldwäsche. Kryptowährungen sind grundsätzlich anonym und somit für Außenstehende nicht nachvollziehbar. Die neuesten Trends der Blockchain Technologie offenbaren bereits, dass Kryptowährungen immer mehr in den Hintergrund treten werden - zumindest, was die Weiterentwicklung und Anwendungsmöglichkeiten angeht.
Die positiven Aspekte von Blockchain
Es gibt jede Menge Vorteile, die für den Einsatz von Blockchain sprechen:
Datenintegrität: Daten in einer Blockchain können später nicht manipuliert werden. Jeder Versuch einer Änderung kann vom gesamten Netzwerk jederzeit nachvollzogen werden.
Zuverlässigkeit: Es gibt kein zentrales Netzwerk. Das gewährleistet unter anderem, dass Angriffe von außen keinen Schaden anrichten können. Außerdem existieren stets Backups, um fehlender Informationen wiederherstellen zu können.
Geschwindigkeit: In einer Blockchain werden Informationen in Echtzeit gespeichert. Selbst große Datenmengen lassen sich schnell austauschen.
Transparenz: Alle oben genannten Punkte führen dazu, dass die Informationen transparent sind. Das gilt zwar nicht für die Anwender, aber für die Informationen an sich.
Zukünftige Anwendungsbereiche für Blockchain Technologie
Noch sind Kryptowährungen das größte und am häufigsten genutzte Anwendungsfeld der Blockchain Technologie. Doch schon längst testen Behörden, Banken und andere Institutionen weitere Anwendungsbereiche. So wäre es beispielsweise in naher Zukunft denkbar, dass das Vertragswesen von der Blockchain Technologie profitiert. So könnte ein Grundstücksvertrag ohne Notar zum Alltag werden: Der Verkäufer bekommt der Kaufpreis von einem Blockchain Treuhänderkonto. Das Geld wird freigegeben, sobald der neue Eigentümer seinen Grundbucheintrag hat. Da alles vernetzt ist, würde dieser Vorgang vollautomatisch und ohne Manipulationsmöglichkeit ablaufen.
Selbst unsere Demokratie könnte von Blockchain Technologie profitieren. Hierdurch können Stimmen anonymisiert werden, zudem wäre das System ausfall- und manipulationssicher. Die eigene Stimme könnte jederzeit nachverfolgt werden. Gleiches gilt für das Erheben von Steuern.
Nicht zuletzt könnte das “Internet of Things” von Blockchains profitieren. Schon heute sind viele Maschinen und Geräte miteinander vernetzt, denken wir nur an die vielen Sprachassistenten von Amazon, Google, Apple oder Microsoft im Zusammenhang mit “Smart Home”. Auch hierbei wäre eine dezentrale Datenbank optimal.
Sicherheit bei Online Casinos
Immer mehr Online Casinos akzeptieren Ein- und Auszahlungen mit Hilfe von Kryptowährungen. Bonusangebote locken damit, Spielautomaten gratis spielen zu können, doch wer in einem Casino Spaß haben möchte, kommt um einen Echtgeld-Einsatz nicht herum. Aber viele Kunden fühlen sich unsicher, was die Wahl des richtigen Zahlungsmittels angeht. Hier kommen die Kryptowährungen ins Spiel, denn sie funktionieren komplett anonym und bieten daher ein Höchstmaß an Sicherheit und Transparenz.
Wer mehr über das sehr komplizierte und schwer zugängliche Thema Blockchain erfahren möchte, sollte sich dieses Video des Fraunhofer Institutes anschauen. Ganz ohne technische Vorkenntnisse ist dieser Themenkomplex jedoch nicht komplett zu begreifen, da Blockchain sehr viel mit IT, Netzwerk und Programmierung zu tun hat. Dennoch lohnt es sich, einen tieferen Einblick zu bekommen.
Mi.S. / Abb.: Pixabay
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