(c) Pester Lloyd / 45 - 2011
NACHRICHTEN 07.11.2011
23.000 Ungarn nutzen bereits Forex-Kreditablöse
Die staatliche Finanzaufsicht PSZÁF hat eine erste Zwischenbilanz gezogen und vermeldet
für die ersten drei Wochen der Anmeldefrist 23.046 verbindliche Zusagen von Kreditnehmern zur vorzeitigen, kurs- und gebührenvergünstigten Ablöse von
Fremdwährungskrediten auf einen Schlag. Nach jetzigem Kurs repräsentieren diese eine Kreditsumme von 133,8 Milliarden Forint (440 Mio. EUR). Die Verluste der Banken durch
die Kursdifferenz zwischen freiem Markt und gesetzlich festgelgtem Kurs (180 zum Franken, statt 250+) wird mit rund 33,4 Mrd. beziffert. Hinzu kommt noch der Ausfall
von Gewinnen, die im Normalfall über Gebühren gemacht worden wären. Weitere 43.000 Schuldner haben zudem grundsätzliches Interesse an der Sofortrückzahlung angemeldet,
diese stehen für knapp eine Milliarde EUR an Krediten, die Banken würde das nochmal rund 230 Mio. EUR kosten. Experten schätzen die notwendigen Gesamtabschreibungen der
Banken auf 800 Mio. bis 1 Mrd. EUR, allein die ERSTE rechnet jedoch schon mit rund 500 Mio. EUR.
Die vorzeitige Rückzahlung können sich jedoch nur wenige leisten, geschätzt werden max.
20% der Kreditkunden, immerhin müssen sie im Schnitt auf einen Schlag durchschnittlich 8-10 Mio. Forint auf den Tisch legen. Insgesamt sind in Ungarn per Ende September noch
rund 17 Mrd. EUR an Forex-Krediten offen. Wer seinen Kredit vorzeitig zu den vergünstigten Konditionen zurückzahlen will (und kann), muss das bis Ende des Jahres
avisieren und spätestens 60 Tage danach bezahlen.
Mehr zu den merkantilen und sozialen Effekten des Forex-Kreditablösegesetzes im FINANZMARKT
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