(c) Pester Lloyd / 44 - 2011
NACHRICHTEN 03.11.2011
Straßenblockaden von Taxifahrern und Gewerkschaft
Budapester Taxifahrer, sonst eher im Geschwindigkeitsrausch, entschleunigten am
Mittwoch den Verkehr in Budapest spürbar. Auf mehreren Hauptstraßen sorgten sie durch ihren Bummelstreik für lange Schlangen und gaben damit einen Hinweis, wozu sie in der
Lage sind, sollte die Hauptstadt nicht auf ihre Forderungen eingehen. Ihre Proteste richten sich gegen neue Lizensierungverordnungen und Standplatzregeln. Hier mehr dazu.
Bummelstreik der Taxifahrer am Mittwoch in
Budapest. Wenn sie wollen, können die “Freibeuter der Straßen” den Verkehr auch komplett lahmlegen, wie sie in den Neunziger Jahren schon einmal bewiesen hatten. Foto:
Pester Lloyd, Varga (c)
Auch der Gewerkschaftsdachverband
LIGA hat für Freitag, 4. November, eine Reihe von Straßenblockaden an Autobahnzubringern angekündigt. Damit will die Organisation gegen die "Abschaffung von
Arbeitnehmerrechten" und die Auflösung des Rates der Sozialpartner OET (ersetzt durch einen "Expertenrat") protestieren. LIGA ist jene Gewerkschaftskonföderation, die
die Massenproteste der Szolidaritás als "übereilt" bezeichnete und als einzige der großen Gewerkschaftsverbände
noch von Premier Orbán persönlich zu Gesprächen geladen wird, dem es damit gelungen ist, die ohnehin zerstrittene Gewerkschaftsszene weiter auseinander zu dividieren. Die Anberaumung von
Protestaktionen scheint Teil der Schaukelpolitik des LIGA-Chefs István Gaskó zu sein, der, um seine Mitglieder bei Laune zu halten, mal wieder den kämpferischen gibt.
Zunächst wollten die LIGA-Leute beide Seiten der Autobahn M5 blockieren (jeweils einen
Fahrstreifen), was ein Gericht verbot, nun werden wohl die Zubringer zur M1, M3 und / oder M7 teilgesperrt, die Aktionen sollen von 6 Uhr morgens bis 8 Uhr abends andauern.
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